Das ehemalige Gärtnerhaus

Die Geschichte des Gärtnerhauses

Das um 1700 errichtete Gärtnerhaus steht auf Teilen der Klosterkirchenruine. An der Kirche befand sich einst der Friedhof der Kartäuser. Bei Schachtarbeiten am Rande des Gebäudes wurden im Jahr 1995 einige dieser mittelalterlichen Gräber entdeckt.


Unter Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (1757 – 1828) erfolgte, unter Mitwirkung des Oberbaudirektors Clemens Wenzeslaus Coudray (1775 – 1845), in den Jahren  1822 – 1823 ein klassizistischer Umbau des Gärtnerhauses. Das für „Salon, drei Stuben, eine Kammer und Küche“ neu konzipierte Wohnhaus war über einen Nebeneingang und eine  vorgelagerte Terrasse mit dem Garten und dem Gewächshaus verbunden. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Gärtnerhaus noch mehrfach in nördliche Richtung erweitert. Das  Gärtnerhaus mit der dortigen Hofgärtnerwohnung bildete seit Beginn des 19. Jahrhunderts mit den direkt anschließenden Gewächshäusern eine Einheit. Die mehrfach umgebauten Glashäuser beseitigte man in den 1990ziger Jahren und baute eine Pergola, die den Besuchern Schatten spendet.


In Anerkennung der großen Dienste des Hofgärtners Hermann Jägers schenkte Großherzogin Sophie in den 1860er Jahren zwölf französische Bildtapeten mit dem Zyklus des antiken Märchens „Amor und Psyche“ für eine repräsentative Ausgestaltung des Salons im Gärtnerhaus. Hier trafen sich so berühmte Gartenfachleute wie Hermann Fürst Pückler und Eduard Petzold  mit Hermann Jäger und anderen Persönlichkeiten zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch. Heute kann der Raum im Rahmen von Führungen besichtigt werden.

Die Bildtapeten

Die Fertigung von Bildtapeten stellt die größte Erfindung der französischen Tapetenindustrie des 19. Jahrhunderts dar. Die damals beliebten, reproduzierbaren Tapeten zeigen vor allem  illusionistische Landschaften im Sinne der Rückkehr zur Natur, zu neuen Formen der Gartenkunst. Eine Besonderheit bilden die Bildtapeten mit der Darstellung des antiken Märchens von „Amor  und Psyche“ mit ihrer dreidimensionalen Wirkung.


Erstmals wurde der Zyklus mit den Motiven aus der griechischen Mythologie im Jahr 1815 in der Pariser Manufaktur von Joseph Defour in zwölf Bildern gedruckt. Die Entwürfe für die  Tapetenmotive stammen von den Malern Jerry-Joseph Biondel (1781 – 1853) und Louis Lafitte (1770 – 1828).

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