Der Kartausgarten und die Wartburg

Die Stadt Eisenach und die Wartburg sind nicht trennbar. Das gilt auch für den Kartausgarten und die berühmte Burg: Die Sichten zur Wartburg sind das wichtigste Gestaltungsmittel zur  landschaftlichen Einbindung des Kartausgartens in seine Umgebung. Immer wieder wird vor allem der Wartburgblick vom – bereits 1808 erwähnten – Platz mit den „ausgebreiteten Linden“ am Rand des oberen Gartens gelobt. Von diesem Platz schaut man auch auf den unteren Teil des Gartens, an dessen westlichster Spitze das Denkmal für Großherzog Carl Alexander (1818–1901) steht.


Hofgärtner Hermann Jäger (1815–1890) beschreibt im Jahr 1871 „seinen“ Kartausgarten wie folgt: „Er ist nicht groß, und hat ausser den Gewächshäusern und der Wohnung des Hofgärtners keine  Gebäude. Aber diese Anlage übt auf die Besuchenden einen eigenthümlichen Zauber aus. Vor allen Dingen hat man von hier die schönste Ansicht der Wartburg, die von hier aus […] grösser und höher  erscheint als von anderen Seiten.“


1909 wurde das Denkmal für Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach feierlich enthüllt (siehe Foto oben). Der Standort am Rand des Kartausgartens ist nicht zufällig: Unter  Carl Alexander wurden die erheblichen Vergrößerungen des Gartens in westliche und südliche Richtung veranlasst und von seinem Eisenacher Hofgärtner Jäger umgesetzt. Vom Standort des  Denkmals hat Carl Alexander aber auch für immer „seine“ Wartburg direkt „im Blick“. Die Wartburg war das bauliche Lieblingsobjekt des Großherzogs. Carl Alexander war es, der die Wartburg  im 19. Jahrhundert aufwendig restaurieren ließ und als nationalgeschichtlichen Erinnerungsort wiedererweckte. Das Standbild wurde von dem aus Eisenach stammenden Künstler Hermann Kurt Hosaeus (1875–1958) geschaffen. Die Rahmung des Carl-Alexander-Denkmals durch eine geschnittene Lindenhinterpflanzung erfolgte in etwa zeitgleich mit der Einweihung des Denkmals.


Im Jahr 1873 erstellte Hofgärtner Jäger (1815 – 1890) neue Pläne zur Vergrößerung des Kartausgartens in südliche Richtung und damit zur Anbindung an das Johannistal.

HÄTTEN SIE ES GEWUSST?

IM KARTAUSGARTEN WURDE "FAMILIE DR. KLEIST" GEDREHT…

 

Dass unser ehemaliger Garten einmal als Bühne dienen würde, hätte ich nie gedacht. In der Fernsehserie „Familie Dr. Kleist“ war der Kartausgarten mehrfach Kulisse, z.B. als „Krankenhausgarten“.  Gärten sind oft Orte der Heilung an Körper und Geist, auch in der Realität. In den Klostergärten wurde Heilpflanzenwissen über oft über Jahrhunderte bewahrt und an die  nächsten Generationen weitergegeben. So gehört zu den „Häusern der Heilung“ – auch in Filmen – häufig ein Garten.

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