Richard Wagner
1842 erblickte Richard Wagner auf einer Reise von Paris durch Thüringen und Eisenach zum ersten Mal die Wartburg.
Ihr Anblick regte Ihn so an, daß er sie zum Schauplatz seines "Tannhäusers" machte.
Die Stadt Eisenach verfügt nach Bayreuth über die zweitgrößte Richard-Wagner-Sammlung der Welt. Aufbewahrt und gezeigt wird sie im Reuter-Wagner-Museum.
Anlässlich des 200. Geburtstages von Richard Wagner am 22. Mai 2013 zeigten das Thüringer Museum Eisenach und die Wartburg Sonderausstellungen über den Komponisten und sein Werk.
Richard Wagners Begegnung mit Eisenach
Glücklicherweise hat Richard Wagner in seinen Memoiren den Begegnungen mit der Wartburgstadt stets gewissen Raum eingeräumt. So wissen wir heute einigermaßen genau über seine Besuche in Eisenach Bescheid.
Erstmals begegnete er der Stadt und der Wartburg im April 1842. Am 8. des Monats hatte er Paris verlassen und sah wenige Tage später die Wartburg. Dies hinterließ einen tiefen Eindruck bei ihm:
"Einen wirklichen Lichtblick gewährte mir die Begegnung mit der Wartburg, an welcher wir in der einzigen sonnenhellen Stunden dieser Reise vorüberfuhren. Der Anblick des Bergschlosses, welches sich, wenn man von Fulda herkommt, längere Zeit bereits sehr vorteilhaft darstellt, regte mich ungemein warm an ... so dünkte es mich eine weissagungsvolle Beziehung, dass ich die so geschichts- und mythenreiche Wartburg eben jetzt zum ersten Male leibhaftig vor mir sah ..."
Im Mai 1849 weilte Wagner zum zweiten Male in der Stadt. Ob seiner Sympathien für die Revolution wurde er von den sächsischen Machthabern verfolgt, musste Dresden verlassen und kam so kurzzeitig nach Eisenach:
"... Liszt, der von Eisenach weiter gereist war, überließ mich Stör und dem Eisenacher Musikdirektor Kühmstedt, einem eifrigen und gewiegten Kontrapunktisten, zur weiteren Unterhaltung und Verpflegung. Mit diesem besuchte ich zum ersten Mal das damals noch nicht restaurierte Schloß der Wartburg. Seltsame Gedanken über mein Schicksal stiegen mir bei diesem Besuche auf; nun zum ersten Mal sollte ich dies mir so innig bedeutungsvolle Gebäude wirklich betreten, wo ich sogleich mir sagen musste, dass die Tage meines ferneren Verbleibens in Deutschland gezählt waren."
Eine ihm schmerzhaft in Erinnerung bleibende Episode kennzeichnete seinen dritten Aufenthalt in der Stadt. Ende Oktober 1862 befand er sich auf einer Reise nach Leipzig. Ob eines Tumultes auf dem Eisenacher Bahnhof, hervorgerufen durch die Abreise eines hochfürstlichen Besuchers, verließ Wagner seinen Zug, der aber wenig später weiter fuhr. Er hatte sich "soeben in Bewegung gesetzt, als ich eilig noch einstiegen wollte; unwillkürlich lief ich dem dahineilenden Zug mit hastigem Zuruf an den Kondukteur nach, ohne natürlich ihn aufhalten zu können."
Die ihm nun verbleibenden fünf Stunden bis zum Eintreffen des nächsten Zuges nutzte der Künstler für einen Kurzbesuch auf der Wartburg. Er ließ sich "von einem Menschen, der sich als Führer mir vorstellte, zu einer Einkehr auf der Wartburg bestimmen, sah dort die vom Großherzog getroffene teilweise Restaurierung derselben, auch den Saal mit den Schwindschen Bildern mir an, fand mich von allem sehr kalt berührt und kehrte in der Restauration dieses Eisenacher Lustortes ein, wo ich verschiedene Bürgerinnen mit dem Strickstrumpfe beschäftigt antraf."
Wagners letzter Aufenthalt fällt auf den Juli 1877. Damals weilten er, seine Frau Cosima und sein achtjähriger Sohn Siegfried die Wartburgstadt. Man wohnte im Hotel "Großherzog von Sachen", gleich gegenüber dem Bahnhof.
Der seinerzeit in Eisenach bekannte Barbier Christoph Spengler soll Richard Wagner damals rasiert haben.
Zwar war man nur zwei Tage in der Stadt, jedoch verknüpfte man den Aufenthalt auch wieder mit einem Besuch der Wartburg.
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