Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation
Der Wettbewerb um das „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ wurde im Feburar 2023 entschieden. Die Stadt Halle hat den Zuschlag bekommen. Das Bewerbungsverfahren der Stadt Eisenach ist hier dokumentiert.
Eisenach war einer von fünf Kandidaten im Wettbewerb um das „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“. Kurz vor Weihnachten 2022 besuchte die Jury die Wartburgstadt. Im Anschluss an die Reisen in die Bewerberstädte gab die Jury eine Empfehlung, worauf Anfang des Jahres 2023 die Entscheidung für einen Bewerber getroffen wurde.
Bereits im September 2022 hatte der Initiativkreis die Unterlagen der Bürgerbewerbung offiziell eingereicht. Daraufhin teilte die Jury im November mit, dass sich Eisenach neben Jena, Frankfurt/Oder, Halle/Saale sowie Leipzig gemeinsam mit Plauen gegen die anderen Bewerber durchsetzen konnte und weiterhin Teil des Wettbewerbs war.
Bitten um Unterstützung
In den Monaten zuvor haben sich über die digitale Unterschriftenliste sowie auf den Unterschriftslisten in der Stadt mehr als 5000 Menschen für die Bürgerbewerbung Eisenachs um das Zukunftszentrum ausgesprochen. Die große Resonanz auf die Petition galt als ein maßgebliches Kriterium dafür, dass sich Eisenach im Kandidatenkreis stark behauptet hat und sich von anderen Bewerberstädten absetzte.
Mit mehr als 60 Seiten hatte der Eisenacher Initiativkreis „Zukunft gehört ins Zentrum“ die Bewerbungsphase als Standort für das „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ abgeschlossen und die umfangreichen Bewerbungsunterlagen offiziell eingereicht. Eine Delegation des Eisenacher Initiativkreises war dafür nach Cottbus gereist, um die Bewerbung persönlich beim Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung abzugeben.
Bis zu diesem Zeitpunkt konnten die Initiatoren mehr als 3300 Unterschriften sammeln, darunter 51 Testimonials (Unterstützungsbekundungen mit persönlichem Statement) – beispielsweise von der ehemaligen Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth. Auch die Eisenacher Partnerstädte Marburg, Sedan (Frankreich) und Sárospatak (Ungarn) unterstützen die Bewerbung. Die Universität Erfurt und die Duale Hochschule Gera-Eisenach unterzeichneten einen Kooperationsvertrag über die zukünftige Zusammenarbeit. Nicht zuletzt stellte sich der Eisenacher Stadtrat mit überwältigender Mehrheit hinter die Bewerbung.
Vertrauen auf ein faires Verfahren
Ein weiterer Pluspunkt der Eisenacher Bewerbung ist, dass mit dem Areal des ehemaligen Landeskirchenamtes auf dem Pflugensberg attraktive Räume für den Aufbaustab des Zukunftszentrums bezugsfertig zur Verfügung gestellt werden können. Die gemeinnützige Kultur und Denkmal Stiftung Brenner bietet das geräumige Gebäude gewissermaßen sofort für eine Zwischennutzung an. So ist sichergestellt, dass das Zukunftszentrum seine Arbeit bereits während der Bauphase vor Ort in Eisenach aufnehmen kann.
„Wir vertrauen darauf, dass die Jury alle Bewerbungen gleichberechtigt prüfen und allein nach den von der Bundesregierung festgelegten Kriterien prüfen wird“, betont Oberbürgermeisterin Katja Wolf.
Eisenach weiß, was Transformation bedeutet
Am 20. Mai hatte Oberbürgermeisterin Katja Wolf offiziell bekanntgegeben, dass sich die Stadt Eisenach als Standort für das „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ bewirbt. In der Wartburgstadt Eisenach sind Transformationsfolgen überall wie unter einem Brennglas sichtbar – als Automobilstandort ebenso wie als Stadt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Wir wissen, was Transformation bedeutet und wollen, dass sie dort erforscht wird, wo sie am stärksten erlebbar ist. Wir wollen ein Zukunftszentrum, das als lebendige Forschungsstätte starke Verbindungen zu unseren europäische Nachbarn knüpft, um gemeinsam Freiheit und Demokratie gegen jegliche autoritäre Tendenzen zu verteidigen. Wir wollen das Zukunftszentrum, weil die Einigung Deutschlands und Europas nur gelingt, wenn wir verstehen, warum sich Menschen vom Rechtsstaat ab- und dem Extremismus zuwenden. Eisenach liegt in der Mitte Deutschlands und zentral in Europa und ist schnell und komfortabel von allen Metropolregionen unseres Landes erreichbar. Weitere Gründe für das Zukunftszentrum in Eisenach erfahren Sie hier.
Was ist das Zukunftszentrum?
Die Bundesregierung plant, im Osten Deutschlands ein Forschungs- und Begegnungszentrum aufzubauen. Dafür sollen rund 200 Millionen Euro investiert werden und 200 Arbeitsplätze dauerhaft entstehen. Gesucht wird eine Stadt, die verkehrstechnisch gut angebunden sowie wissenschaftlich vernetzt ist und Transformationsprozesse aus eigener Erfahrung kennt.
„Eisenach hat als wichtige Industrie- und Arbeiterstadt der DDR in unmittelbarer Nähe zur innerdeutschen Grenze nach der Wende starke Veränderungen erlebt. Und nicht alle Eisenacher waren Wendegewinner“, begründete die Oberbürgermeisterin, warum sich Eisenach als Transformationsstadt begreift. Nicht zuletzt entstehe dort eine Entfremdung von Demokratie und Rechtsstaat, wo Transformationen scheitern.
Hinweis: Fragen und Anregungen rund um das Zukunftszentrum können Bürger*innen und alle Interessierten an diese E-Mail senden.
Warum Eisenach der bestmögliche Standort ist
Weil Eisenach in der Mitte Deutschlands und Europas liegt, und nicht am Rand
Weil Eisenach schneller und besser erreichbar ist als alle anderen Bewerberstädte
Weil Eisenach authentischer Ort der Demokratiegeschichte ist
Weil Transformationserfahrungen die Stadt stark prägen - nicht nur im Automobilbau
Weil Eisenach unmittelbar an der ehemaligen innerdeutschen Grenze liegt
Weil die Anbindung mit der Dualen Hochschule und ihren 1500 Praxispartnern gegeben ist
Weil ...
Die Petition
Oberbürgermeisterin Katja Wolf bittet die Bevölkerung um Unterstützung: „Bitte unterzeichnen Sie unsere Petition und machen Sie Eisenach als Standort für das geplante Zukunftszentrum bekannt!“ Mehr zu den Inhalten der Kampagne "Zukunft gehört ins Zentrum" sowie die Petition finden Sie hier.
Arbeitsgruppe
Oberbürgermeisterin Katja Wolf hat zur Vorbereitung der Bewerbung Eisenachs für das Zukunftszentrum eine Arbeitsgruppe mit folgenden Mitgliedern eingesetzt.
Katja Wolf | Oberbürgermeisterin |
Dr. Franziska Nentwig | Burghauptmann Wartburgstiftung |
Frank Worlitzer | Wartburgstiftung |
Prof. Dr. Christiane Kuller | Universität Erfurt |
apl. Prof. Dr. Alexander Thumfart | Universität Erfurt (bis August 2022) |
Prof. Dr. Sandra Tänzer | Universität Erfurt |
Prof. Dr. Jörg Seiler | Universität Erfurt |
Prof. Dr. Thomas Müller | Duale Hochschule Gera-Eisenach |
Prof. Jürgen Müller | Duale Hochschule Gera-Eisenach |
Francis Gieseke-Golembowski | Duale Hochschule Gera-Eisenach |
Prof. Dr. Philipp Gassert | Universität Mannheim |
Prof. Dr. Claudia Wiesner | Hochschule Fulda |
Dr. Jessica Lindner-Elsner | Leiterin des Archivs Museum Automobile Welt Eisenach |
Ralf-Uwe Beck | Landesvorsitzender von Mehr Demokratie e.V. |
Max von Trott zu Solz | Architekt |
Manuela Henkel | Bürgermeisterin der Stadt Geisa, Gedenkstätte Point Alpha |
Philipp Metzler | Point Alpha Institut |
Steffen Schütz | Leiter Werbeagentur Schütz-Brandcom |
Heidrun Sachse | Leiterin Büro OB und Protokollführung |
Duale Hochschule Gera-Eisenach
AWE - Automobile Welt Eisenach
Außerdem befürworten unter anderem die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, Gregor Gysi und der ehemalige Landesbischof Christoph Kähler Eisenach als Standort. Als Abgeordnete des Thüringer Landtags haben die Petition bisher unter anderem Kati Engel und Raymond Walk unterzeichnet.
Die Thüringer Staatskanzlei förderte die Bewerbungskampagne
"Zukunft gehört ins Zentrum" der Stadt Eisenach finanziell.