Mehrgenerationenspielplatz soll im Thälmannviertel entstehen

Im Zuge eines Bauprojektes wird im Eisenacher Thälmannviertel ein neuer Mehrgenerationenspielplatz entstehen. Der Spielplatz mit der beliebten Elefantenrutsche im Wohngebiet an der Ernst-Thälmann-Straße, nahe der Wilhelm-Pieck-Straße, wird im Rahmen des Bauvorhabens verlegt und wird in südlicher Richtung auf der Fläche gegenüber der Wartburgschule neu entstehen.

 

Am alten Standort des Spielplatzes plant die Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach (SWG) einen Wohnkomplex mit insgesamt 67 barrierefreien, altersgerechten und bezahlbaren Wohnungen, die im Viertel dringend benötigt werden. 19 dieser Wohnungen sollen als Wohngruppen angelegt werden und sind zusätzlich rollstuhl- und rollatorgerecht. Unter dem Gebäude wird eine Tiefgarage mit 30 Stellplätzen gebaut.

 

Die Planung und Umsetzung des Mehrgenerationenspielplatzes sollen durch Fördermittel finanziert werden. Ein geringer Umfang der Planungsleistungen (hier Lph. 1) wurde durch das Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie aus Mitteln des Landesprogramms „Solidarisches Zusammenleben der Generationen“ gefördert. Die bauliche Umsetzung soll ebenso unter Verwendung von Fördermitteln erfolgen. Ein Fördermittelkontingent wurde der Stadt im Städtebauprogramm „Sozialer Zusammenhalt – Zusammenleben im Quartier gemeinsam gestalten“ gewährt. Der Fördermittelantrag erfolgt zeitnah.

Ein Spielplatz für alle Generationen

Einig waren sich die Beteiligten darüber, dass der Spielplatz im Falle einer Verlegung besondere Ansprüche erfüllen müsse. Die Idee eines Mehrgenerationenspielplatzes war geboren. Der rund 5 000 Quadratmeter große Spielplatz soll eine Fläche für Begegnung zwischen allen Generationen werden. Das Viertel bietet ideale Voraussetzungen für solch eine Begegnungsstätte im Freien, denn Einrichtungen für gehandikapte Menschen, Kitas, Schulen und Senioreneinrichtungen liegen hier unmittelbar beieinander.

 

Im Verlauf des Jahres 2021 veranstaltete die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem beauftragten Planungsbüro verschiedene Beteiligungsformate. Dabei wurden gezielt ganz junge und ältere Menschen angesprochen. Ergebnisse – wie bspw. gewünschte Ausstattungselemente – sind in die Entwurfserstellung miteingeflossen. Der Entwurf sieht einen zentralen hohen Spielturm als Treffpunkt vor. Verschiedene Bereiche für Kleinkinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren ordnen sich um diesen zentralen Turm herum an.

Diese Spielplatzform ist ein Leuchtturmprojekt für Eisenach, denn der Spielplatz im Thälmannviertel wird der erste in der Stadt sein, der sich an alle Generationen richtet und die verschiedenen Bedürfnisse aller auf einer Fläche abdeckt. Auch die unter Denkmalschutz stehende Elefantenrutsche bleibt erhalten. Sie wurde auf den neuen Spielplatz im nördlichen Bereich umgesetzt.


Elefantenrutsche nach Sanierung wieder frei gegeben

Auf der Elefantenrutsche auf dem Spielplatz im Wohngebiet an der Ernst-Thälmann-Straße, nahe der Wilhelm-Pieck-Straße, kann seit heute wieder gerutscht werden. Der Betonelefant ist fertig saniert und auch die die Sicherheitsüberprüfung der Dekra ergab keine Mängel mehr. So konnte Bürgermeister Dr. Uwe Möller heute (31. Juli) die Elefantenrutsche offiziell wieder als Spielgerät für die Kinder frei geben.

 

„Es ist für mich ein riesige Freude, heute die Elefantenrutsche wieder frei zu geben. Ich danke allen, die das ermöglicht haben – den Baufirmen und Mitarbeitern der Verwaltung, der Dekra, den Spendern und auch den Bürgern, die sich für den Erhalt des Elefanten stark gemacht haben“, betonte der Bürgermeister.

 

Die in die Jahre gekommene Elefanten-Rutsche musste im Sommer 2018 aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Anschließend gab es eine öffentliche Debatte. Die Verwaltung hatte geplant, den Elefanten, der auch Namensgeber für den Spielplatz ist, durch ein neues Spielgerät zu ersetzen. Daraufhin hatten sich einige Eisenacher gemeldet, mit der Bitte, die Rutsche doch lieber zu erhalten und zu sanieren.

 

Nach umfangreichen Prüfungen, Recherchen, der Abstimmung zu Sicherheitsfragen und einer Ausschreibung konnte in diesem Jahr der Beton-Elefant endlich saniert werden. Die Firma Andreas Frank Bauwerksinstandsetzungen aus Erfurt brachte das Spielgerät auf dem Spielplatz an der Wilhelm-Pieck-Straße wieder in Ordnung. Die Mitarbeiter der städtischen Grünflächenabteilung räumten vorab den Sand rund um das Beton-Tier zur Seite und bauten später die Fallschutzmatten rund um das Rutschtier fachgerecht ein.

 

An mehrere Stellen war der Beton des Elefanten bereits so verwittert, dass die Bewehrungseisen frei lagen und viele Kanten ausgebrochen waren. Die Bauleute behandelten die Bewehrungseisen und spachtelten die zahlreichen schadhaften Stellen aus. Zudem wurden die Stoßzähne neu modelliert und spitzwinklige Ecken ausgefüllt, damit die Kinder beim Herumtollen nicht hängen bleiben können.

 

Damit der Elefant auch weiter als Spielgerät genutzt werden kann, mussten bei der Sanierung zugleich einige Sicherheitsmängel abgestellt werden. Deshalb wurde Anke Schubert von der DEKRA, verantwortlich für Technische Überwachung und Sicherheit von Geräten (darunter auch Spielgeräten), hinzugezogen. Sie befürwortete die Arbeiten an den Stoßzähnen, forderte aber eine Querstange (Durchlaufschutz genannt) und ein Geländer auf dem etwa zwei Meter hohen Elefanten. Diese sind nach den sicherheitstechnischen Vorschriften für Spielgeräte ein Muss, damit kein Kind ausversehen abstürzen kann. Auch waren die Aufstiegsleiter zu erneuern und das Fundament zu prüfen. Geländer und Leiter aus Edelstahlrohr passte die Firma Stüber & Sohn Metallbau GbR aus Erfurt direkt auf dem Spielplatz an.

 

Außerdem erhielt der Elefant mit einem wetterbeständigen und zugleich atmungsaktiven, grauen Schutzanstrich; nur die Stoßzähne wurden weiß hervorgehoben. Die noch original vorhandenen Augen aus rotem Ziegelstein blieben erhalten und strahlen jetzt dank einem weißem Rand und einer kleinen Augenbraue. Zudem wurde der Weg über den Rücken angeraut und damit trittsicher gemacht.

 

Die Kosten für das Sanieren der Elefantenrutsche sind mit rund 13.900 Euro veranschlagt. Davon wurden 3.250 Euro über Spenden finanziert. 10.650 Euro stehen aus dem Haushalt 2018 (Haushaltsrest) zur Verfügung. Hinzu kommen die Eigenleistungen der Mitarbeiter.

 

Der beliebte Betonelefant mit der Rüssel-Rutsche ist 1967 auf dem Spielplatz aufgestellt worden. Er wurde von den Bildhauern Johannes Peschel, Edmar Ponndorf und Vinzenz Wanitschke geschaffen und von ihnen auch selbst in Eisenach aufgestellt.

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