So könnten die Abrissarbeiten nun doch schon im April 2024 beginnen. Eine Nutzungsaufnahme wäre etwa ab Dezember 2026 möglich. "Wir haben die Zeitachse für die Bauarbeiten daher so angepasst, dass beispielsweise Arbeiten am Außengelände noch nach dem Start der Nutzung des O1 fertiggestellt werden", sagte die Oberbürgermeisterin.
Jüngst war es zu Irritationen gekommen, weil die Zeitachse eines Entwurfs für einen linearen Bauablauf von einer Inbetriebnahme der bundesligatauglichen Halle frühestens Ende 2027 ausging. Zuvor war der Baubeginn stets für Ende 2023 und die Inbetriebnahme nach etwa zwei Jahren Bauzeit in Aussicht gestellt worden. Der Zweitligist ThSV Eisenach, der mit sportlichem Ehrgeiz und technischer Präzision einen äußerst erfolgreichen Saisonstart hinlegte, benötigt die neue Halle, um unter anderem in der Ersten Bundesliga spielen zu können – das erklärte Ziel der Mannschaft um Trainer Misha Kaufmann. "Wir können unsere Spieler nicht ewig hinhalten. Das drückt auf die Motivation", sagte René Witte. Zudem sei auch den Sponsoren nicht mehr zu vermitteln, warum sich der seit Jahren angekündigte und für die Zukunft des renommierten Sportvereins immens wichtige Neubau immer weiter verzögere.
"Die Umsetzung des O1 hatte und hat höchste Priorität"
Oberbürgermeisterin Katja Wolf betonte, dass sich die Stadt mit Nachdruck für die Realisierung der Halle eingesetzt und durch zähe Verhandlungen außergewöhnlich hohe Summen von Fördermittelgebern bewilligt bekommen habe. So trägt der Bund allein 12,8 Millionen Euro zum Großprojekt bei, der Freistaat Thüringen gewährte bereits in der Vergangenheit im Rahmen der Schuldendiensthilfe neun Millionen Euro. Über den Denkmalschutz, die Städtebauförderung sowie die Sportstättenförderung und sind zudem vier Millionen Euro zugesagt worden. "Die Umsetzung des O1 hatte und hat höchste Priorität", versicherte Katja Wolf. Zugleich bat sie um Verständnis dafür, dass mit den Förderzusagen der Anspruch an die Umsetzung in Bezug auf Nachhaltigkeit, Energieeffizient und Modellcharakter steige.
Die Sportarena im Industriedenkmal ist ein wesentliches Element städtebaulicher Aufwertung und unabdingbar für die Ausrichtung der Stadt Eisenach als zukünftiges Oberzentrum. Als nächsten Schritt wird der Stadtrat im Februar die Vergabe der Planungsleistung beschließen. Zudem stellt Fachbereich 4 (Infrastruktur) unverzüglich einen Beschäftigten ausschließlich für die Begleitung des Projektes frei, sicherte die Oberbürgermeisterin zu. Sie persönlich würde die Realisierung zudem gern wieder der Stadtverwaltung übertragen. Dem Willen des Stadtrates entsprechend sollte zunächst die Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach (SWG) dafür verantwortlich zeichnen. Auch diese Frage wird zeitnah dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt.
Mehr Informationen zur geplanten Multifunktionshalle O1 finden Sie hier.