Im Ergebnis liegt die Schätzung für den Neubau der Wartburg-Arena bei rund 47 Millionen Euro – rund fünf Millionen Euro mehr als in der ursprünglichen Prognose aus dem Jahr 2022.
„Alle Beteiligten haben stringent daran gearbeitet, um den Kostenrahmen nicht ausufern zu lassen, an vielen kleinen Stellschrauben wurde gedreht, dennoch sind die Preissteigerungen für Baustoffe und Gewerke nicht wegzudiskutieren und spiegeln sich jetzt in der aktuellen Berechnung der Baukosten wider“, erklärte Oberbürgermeisterin Katja Wolf am Freitag (12. April) bei einem Mediengespräch in Eisenach.
Mehrere Faktoren führen zu Erhöhung der Gesamtkosten
Erstens: Die Baukosten haben gerade in den letzten Jahren seit Beginn des Ukrainekrieges sehr stark angezogen. Inzwischen bleiben die Kosten wieder eher auf einem stabilen Niveau. Zweitens: Ebenso stellten sich die bisherigen Entwurfsvorschläge in den Leistungsphasen 1 und 2 zum Teil als nicht tragfähig heraus. Der ursprünglich geplante komplett umlaufende Ring wurde auf eine U-Form reduziert. Auf der Ostseite ist nun ein mit den Denkmalschutzbehörden abgestimmter dreigeschossiger voll unterkellerter Neubau vorgesehen, der alle Belange (Brandschutz, Funktionalität und Bauweise) berücksichtigt. Drittens: Zudem ist der Umgang mit den geplanten Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen am Bestand für eine Anpassung verantwortlich. Im Besonderen der Erhalt der denkmalgeschützten Substanz ist sehr aufwändig.
Zu den Kostenfaktoren gehören ebenso die deutliche Vergrößerung der Spannweiten des Dachtragwerks auf 54 Meter, um eine ovale Arena in dem Gebäude mit Tribünen mit optimierten Sichtlinien zu errichten. Zusätzlich kommen Rettungs- und Fluchtwege über Außentreppen sowie multifunktionale Flächen im ersten und zweiten Obergeschoss dazu.
Prüfung, ob Verzicht auf Westfassade möglich ist
Die jetzt vorgelegte Kostenschätzung basiert auf einer detaillierten Prüfung der meisten Kostengruppen, die deutlich über die in der Leistungsphase 2 vorgegebenen Inhalte hinausgeht. „Die war uns sehr wichtig, um in der Leistungsphase 3 und der Kostenberechnung mögliche Abweichungen so gering wie möglich zu halten und der besonderen Bauaufgabe gerecht zu werden“, erklärt Baubürgermeister Christoph Ihling. Derzeit wird geprüft, auf ein Vordach auf der Westseite zu verzichten. Ebenfalls analysiert wird noch einmal die geplante Ausbaufläche in der Ostfassade und die Reduzierungen der Außentreppen auf der Nord- und Südseite sowie der Hallenhöhe um etwa 1,5 Meter.
„Nur dank dieser machbaren, aber wichtigen Einsparmaßnahmen ist es möglich, die Gesamtfinanzierung sicherzustellen“, betont Katja Wolf.
Zur Sitzung am 7. Mai wird die Stadt dem Eisenacher Stadtrat berichten. Es ist ein Zwischenstand, den wir natürlich dem Gremium auch zur Kenntnis geben wollen. „Wir befinden uns am Anfang der Leistungsphase 3. Aussagen zu den Gesamtkosten sind aktuell immer noch Schätzungen. Daher ist ein Beschluss der Gesamtfinanzierung erst nach Abschluss der Leistungsphase 3 möglich“, erklärt Christoph Ihling.
Nach der intensiven Arbeit an der neuen Kostenschätzung wird jetzt genauso intensiv am Rahmenterminplan des Großprojekts gearbeitet.