Im Rahmen der 22. SchulKinoWoche Thüringen/Sachsen-Anhalt findet in Eisenach eine besondere Veranstaltungsreihe rund um George Orwells Roman „1984“ statt. Die Stadt Eisenach und das Kino Capitol Eisenach präsentieren gemeinsam eine Lesung sowie Filmvorführungen, die Orwells düstere Zukunftsvision eines totalitären Überwachungsstaates beleuchten. Dabei werden Themen wie Überwachung, Fake-News, Meinungs- und Pressefreiheit und die Auswirkungen moderner Technologien auf persönliche Freiheiten thematisiert – Fragestellungen, die bis heute zunehmend an Relevanz gewinnen.
Die Veranstaltungsreihe beginnt am Mittwoch, 27. November 2024, um 19.30 Uhr mit der Filmvorführung „1984“ im Eisenacher Kino Capitol. Das Werk von Regisseur Michael Radford, produziert im Romanjahr 1984 an den Originalschauplätzen in London, bringt die bedrückende Atmosphäre eines Überwachungsstaates eindrucksvoll auf die Leinwand. Der renommierte Übersetzer Eike Schönfeld, dessen deutsche Übersetzung des Romans im Insel Verlag erschienen ist, wird ebenfalls anwesend sein. Im Anschluss an die Vorführung bietet ein Empfang im Kino in Anwesenheit Schönfelds die Gelegenheit für Austausch und Gespräche. Eintrittskarten sind je nach Kategorie zu Preisen zwischen 8 und 14 Euro erhältlich und können direkt im Kino Capitol erworben oder reserviert werden.
Am Donnerstag, 28. November 2024, folgt mit einer Lesung mit Eike Schönfeld im Salon des Stadtschlosses ein weiterer Höhepunkt. Um 19.30 Uhr wird der preisgekrönte Übersetzer aus seiner neuen Übersetzung von „1984“ lesen und im Anschluss auf Fragen des Publikums eingehen. Der Eintritt zur Lesung beträgt 6 Euro (ermäßigt 4 Euro), und Karten sind ab 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn an der Abendkasse erhältlich. Für Schulen werden zudem gesonderte Filmvorführungen zu „1984“ im Kino Capitol angeboten.
Diese Schulveranstaltungen finden zu folgenden Zeiten statt:
- Montag, 25. November 2024, um 10 Uhr
- Dienstag, 26. November 2024, um 10.30 Uhr
- Mittwoch, 27. November 2024, um 10.30 Uhr
Der Eintritt für Schüler beträgt 4,50 Euro, begleitende Lehrkräfte haben freien Eintritt. Karten können ebenfalls im Kino Capitol reserviert werden. Zudem wird Eike Schönfeld am 28. November tagsüber Schulbesuche ermöglichen, um gemeinsam mit jungen Menschen über den Film zu diskutieren. Interessierte Schulen können ihre Anfragen per E-Mail an kultur@eisenach richten oder sich unter 03691 670-419 telefonisch im Fachdienst Kultur melden.
„Mit der Veranstaltungsreihe wird das Werk von George Orwell in seiner historischen und gegenwärtigen Bedeutung anschaulich aufgearbeitet. Dieses Format bietet Interessierten die Möglichkeit, sich intensiv mit den gesellschaftskritischen Themen des Romans auseinanderzusetzen“, erklärt Dr. Achim Heidenreich, Leiter des Fachdienstes Kultur.
Eike Schönfeld, geboren 1949, übersetzte unter anderem Vladimir Nabokov, J. D. Salinger, Jeffrey Eugenides, Martin Amis, Richard Yates, Sherwood Anderson und Jonathan Franzen. Er wurde vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Übersetzerpreis, dem Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse, dem Christoph-Martin-Wieland-Preis und mit dem Internationalen Hermann-Hesse-Preis. Die vielbeachtete Neu-Übersetzung von „1984“ hatte er in Angriff genommen, als die Rechte am Werk vor einiger Zeit frei geworden waren.