INTERESSIERTER BLICK: EISENACHER BÜRGER BEGUTACHTET AMTSKETTE

Ein Mann mittleren Alters und im Anzug sitzt an einem Tisch. Neben ihm sitzt ein älterer Mann. Auf dem Tisch liegt eine wuchtige Kette.

Oberbürgermeister Christoph Ihling zeigt Andreas Bauer die Eisenacher Amtskette.

Würdevoll und wertvoll, so sieht die Amtskette von Oberbürgermeister Christoph Ihling aus. Getragen wird sie zu feierlichen und repräsentativen Anlässen – darunter Ehrungen und Staatsbesuche. Der Eisenacher Andreas Bauer hat sie noch nie unmittelbar selbst zu Gesicht bekommen. Am heutigen Donnerstag, 25. Juli 2024, erfüllte Oberbürgermeister Christoph Ihling dem rüstigen Ruheständler diesen Wunsch.

 

Auf der Amtskette abgebildet ist der Stadtpatron St. Georg, über ihm ist die Wartburg zu sehen. Hinzu kommen die Hoheitszeichen der früheren thüringischen Landesherren. Oben rechts findet sich das Bach-Siegel mit Verweis auf Johann Sebastian Bach, den größten Sohn der Stadt Eisenach. Oben links das Pendant: Martin Luther mit der Lutherrose. „Ich habe die Amtskette noch nie aus solcher Nähe betrachtet. Sie gefällt mir“, sagte Andreas Bauer erfreut.

 

Im Zuge der Verklärung des Mittelalters gegen Ende des 18. Jahrhunderts kamen Amtsketten in Mode. Sie erinnerten an Ritterketten und wurden mit der selbstbewussten mittelalterlichen Stadtgesellschaft in Verbindung gebracht.

 

In Zeiten, in denen Uniformen und Orden allgegenwärtig waren, konnten sich nun auch bürgerliche Amtsträger mit Insignien schmücken. Christoph Ihling hat seit seiner Wahl zum Oberbürgermeister bereits mehrfach die Eisenacher Amtskette umgelegt – zum Beispiel für das Titelfoto des aktuellen Rathauskuriers.

 

 

Hintergrund Bis zum Jahr 1935 hatten die Eisenacher Oberbürgermeister noch keine Amtskette. Dann wurde beschlossen, eine solche herstellen zu lassen. Im Verlauf des Jahres 1936 wurde die Amtskette durch den Bildhauer Professor Ludwig Nick aus Weimar geschaffen. Im November 1936 erhielt der Oberbürgermeister die Kette, die ursprünglich eine Reihe nationalsozialistischer Symbole enthielt. Im Jahr 1947 wurde eine Umarbeitung veranlasst, um die nationalsozialistischen Symbole zu entfernen. Die Umgestaltung erfolgte Anfang des Jahres 1948 durch den Eisenacher Juwelier Ferdinand Lange. Er hatte in der Querstraße ein Uhren-, Gold- und Silberwarengeschäft. Am 27. April 1948 war die Umarbeitung abgeschlossen.