EISENACHER STÄDTEPARTNERSCHAFTEN SIND GELEBTE FREUNDSCHAFTEN

Homecoming-Wochenende in Waverly. Oberbürgermeisterin Katja Wolf mit der Wartburg-College Präsidentin Dr. Rebecca Ehretsmann in einem in Eisenach gebauten BMW.

Waverlys Bürgermeister Adam Hoffman begrüßt Oberbürgermeisterin Katja Wolf.

Die Eisenacher Delegation vor dem Waverly Civil Center.

Oberbürgermeisterin informiert über Eisenacher Partnerstädte und deren Bedeutung, Jubiläumsfeierlichkeiten und den Eisenacher Kulturherbst

 

Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf und Heike Apel-Spengler, Ehrenamtliche Beigeordnete der Stadt und Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins, zogen am heutigen Montag, 6. November, in einem Pressegespräch Bilanz über einen lange erwarteten Besuch in Waverly, berichteten von einer anstehenden Fahrt in die Partnerstadt Sárospatak, Jubiläumsfeierlichkeiten, die Bedeutung von Städtepartnerschaften und was das mit dem Eisenacher Kulturherbst zu tun hat.

 

30-jähriges Jubiläum nachgefeiert: Eisenacher Delegation zu Gast in Waverly

Anlässlich des Jubiläums der Städtepartnerschaft mit Waverly im Bundesstaat Iowa im vergangenen Jahr, reiste eine zehnköpfige Delegation – darunter auch die Oberbürgermeisterin – vom 10. bis 16. Oktober 2023 nach mehrjähriger Pause wieder in den mittleren Westen der USA.

„Es war wunderbar, endlich wieder nach Waverly reisen und nach der langen Pause wieder zusammenkommen zu können. Wir hatten schließlich ein Jubiläum nachzufeiern“, sagt Katja Wolf und weiter: „Ich bin mir sicher, dass Städtepartnerschaften selten über so viele Jahre und in dieser Intensität bestehen wie diese. Im besten Fall dauern Städtepartnerschaften über Generationen fort. So ist es zwischen Waverly und Eisenach. In unserem Fall ist sogar noch mehr daraus gewachsen: eine einzigartige Freundschaft. Eine Freundschaft, die nur durch das Engagement vieler Einzelner – auf beiden Seiten – heute so besteht.“

 

Die offizielle Begrüßung im Rathaus Waverlys übernahm Bürgermeister Adam Hoffmann persönlich. In den darauffolgenden Tagen absolvierte die Delegation aus Eisenach mehrere Firmenbesuche. Neben einem Besuch in der Elementary School (entspricht in Deutschland einer Grundschule) haben die Gäste außerdem am Deutschunterricht der High-School sowie des Wartburg College teilgenommen, um zu erleben, wie dort eine Unterrichtsstunde abläuft. Es folgten einige kulturelle Besuche wie in einem Uhrenmuseum, in Fort Atkinson, einer Stadt im Winneshiek County Iowas, sowie einem deutsch–amerikanischen Museum in St. Lucas.

 

Während ihres Aufenthalts haben die Oberbürgermeisterin und die Beigeordneten auch diverse Arbeitsgespräche über die anstehenden Veranstaltungen und Begegnungen im nächsten Jahr geführt. Dazu gehören: Ein Besuch der Wartburg Castle Singers & Kammerstreicher in Eisenach vom 25. bis 29. April inklusive Konzert auf der Wartburg am 26. April. Fast zeitgleich (25. April bis 9. Mai) wird auch der Geschichtskurs unter der Leitung von Caryn D. Riswold zu Gast sein, gefolgt vom Mathematikkurs (5. bis 7. Mai) des Wartburg Colleges. In Planung ist außerdem ein Besuch des Deutschkurses der High-School unter der Leitung von Mark Pyle.

 

Katja Wolf und Heike Apel-Spengler waren darüber hinaus zu einem Empfang bei der Präsidentin des Wartburg Colleges, Dr. Rebecca Ehretsmann, geladen.

 

Besonderer Höhepunkt des Waverly-Besuchs war jedoch die Teilnahme am Homecoming-Wochenende des Colleges (eine jährliche Tradition amerikanischer Universitäten, High-Schools oder Colleges, zu welcher zwischen September und Oktober Bankette oder Paraden zu Ehren ehemaliger Schüler oder Universitätsangehöriger ausgerichtet werden). So hat Eisenachs Oberbürgermeisterin an der Homecoming-Parade teilgenommen, die Delegation des Renaissance Markt am Campus, das Oktoberfest und Konzerte der Castle Singers, des Wartburg College Chores und der Kammerstreicher besucht. Zum Abschluss folgten ein Footballspiel und das Wind Ensemble Konzert.

 

„Wie sehr wir alle diese Besuche vermisst haben, haben wir bei dieser Reise ganz deutlich gespürt“, sagt Heike Apel-Spengler: „Wir haben in den vergangenen 31 Jahren so viel gemeinsam erlebt und einzigarte Freundschaften geschlossen. Gerade die Anfänge wirken noch heute in besonderer Weise nach. Ich erinnere mich noch gut daran, als wir 1997 zum ersten Mal nach Amerika gereist sind und vom Flughafen in Chicago tatsächlich ins falsche Waverly – nicht nach Iowa, sondern Minnesota – weiterfuhren. Keiner hatte uns gesagt, dass es elf Waverlys gibt. Bis wir in der richtigen Stadt ankamen, hatten wir eine kleine Odyssee hinter uns.“

 

Wie wichtig eine Freundschaft nicht nur in schönen, sondern vor allem in schwierigen Zeiten ist und wie groß deren Bedeutung dann wird, zeigt sich auch bei der Städtepartnerschaft zur ungarischen Partnerstadt Sárospatak.

 

Delegation aus Eisenach reist in die Partnerstadt Sárospatak

Im November reist erneut eine Gruppe unter Leitung der Oberbürgermeisterin in die Eisenacher Partnerstadt Sárospatak, die nahe der ukrainischen Grenze liegt.

Neben der Oberbürgermeisterin besteht die Delegation aus dem Dolmetscherpaar Sandor und Elvira Kis, Joachim West vom Gewerbeverein Eisenach und Viktoria Bube vom Eisenacher Tennisverein – beide in Vertretung für all die vielen Initiativen und Einzelpersonen, die sich bisher an der Spendenkampagne für die Ukraine beteiligt haben – welche vom 18. bis 21. November die ungarische Stadt besuchen. Auch hier wird ein Jubiläum begangen: Am 19. November jährt sich die Partnerschaft zwischen beiden Städten bereits zum fünfzehnten Mal. Im Elisabethjahr 2007 war es

 

zu ersten Kontakten zwischen Sárospatak und Eisenach. Im Jahr darauf wurde dann der Partnerschaftsvertrag unterschrieben.

Auf dem Programm stehen die Begrüßung durch den Bürgermeister der ungarischen Partnerstadt, János Aros, und die Feierlichkeiten zum Namenstag der heiligen Elisabeth mit Gottesdienst und Festveranstaltung. Die heilige Elisabeth ist es auch, die die Städte Eisenach und Sárospatak bereits seit 15 Jahren partnerschaftlich im Rahmen der Städtepartnerschaft verbindet. Gleichzeitig ist eine Fahrt der Delegation in die nahe gelegene Ukraine geplant.

 

Weitere Spenden werden benötigt

Seit Beginn des Krieges sammelt die Stadt Eisenach Spenden und unterstützt das Hilfsprojekt ihrer Partnerstadt Sárospatak für Geflüchtete in der Ukraine. Bereits 2022 sind über 48.000 Euro von Eisenacher Bürgerinnen und Bürgern auf das Spendenkonto der Stadt für die Ukrainehilfe gespendet worden. Ein Teilbetrag wurde über die Stadt Sárospatak an eine hilfsbedürftige Kindereinrichtung in der Ukraine übergeben, um diese vom Krieg betroffene Einrichtung mit dem Nötigsten zu versorgen. Aber auch andere Einrichtungen hatten Spenden erhalten, so wurden in einer Notunterkunft zwei Kühlschränke angeschafft und 500 Beutel gefüllt mit Essen in der Ukraine verteilt. Schon im vergangenen Jahr reiste eine elfköpfige Delegation unter Initiative des Vereins Städtepartnerschaften Eisenach e.V. nach Sárospatak, um Spenden und Hilfsgüter zu übergeben.

Auch ganz aktuell werden wieder Spenden für die Ukrainehilfe vor Ort benötigt. „Ich bin sehr dankbar, dass sowohl über den Verein Eisenacher Städtepartnerschaft e.V., als auch über private Unternehmen, wie AS medi-team GmbH, auch in diesem Jahr wieder Spenden zusammengekommen sind und würde mich über weitere Zuwendungen für das so stark betroffene Gebiet in der Ukraine freuen“, so Oberbürgermeisterin Katja Wolf. „Nicht zu vergessen die zahlreichen Klein- und Kleinstspenden, die bei uns eingegangen sind“, fügt Heike Apel-Spengler hinzu. „Wir sind dankbar für jede Spende, dabei ist es egal, ob es 1 Euro ist oder 10 Euro – jeder einzelne leistet seinen Beitrag und hilft dabei, weiter zu unterstützen.“

 

Erst in der vergangenen Woche erreichte die Oberbürgermeisterin ein Brief, den Bürgermeister János Aros vom „Kinderheim des barmherzigen Samariters“ in Nagydobrony/Welyka Dobron, in der Ukraine erhalten hatte. Dort werden derzeit 95 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 Monaten bis hin zu 20 Jahren (davon 70 minderjährige Mädchen), mehrere Erwachsene mit Beeinträchtigungen beherbergt. Alle dort lebenden Kinder stammen aus schwierigen Familienverhältnissen oder sind Waisen. Sie alle würden sich über Unterstützung freuen. Vor allem gebraucht werden derzeit beispielsweise Toilettenartikel und Reinigungsmittel.

Das ehemalige Kinderheim „Haus der Kreativität für Kinder und Jugendliche“ im Bezirk Frankiv von Lviv, welches zuletzt unterstützt wurde, ist inzwischen eine Kindertagesstätte. So wurde ein neues Kinderheim gesucht, welches ebenfalls dringend Hilfe benötigt.

 

Geldspenden sind auf folgendes Spendenkonto möglich:

Kontoinhaber: Stadtverwaltung Eisenach

Stichwort: VW.10140.333333 Ukrainehilfe/Sarospatak
IBAN: DE57 8405 5050 0000 0020 03

BIC: HELADEF1WAK

 

Weitere Informationen zur Ukrainehilfe hier.

 

 

Kulturherbst bringt Partnerstädte in Eisenach zusammen

Am Freitag, 17. November, startet bereits zum vierten Mal der Eisenacher Kulturherbst, eine private Initiative, welche jedoch von Heike Apel-Spengler maßgeblich mitgestaltet wird. Wie im letzten Jahr beteiligen sich auch wieder Gäste aus Eisenachs Partnerstädten Marburg, Skanderborg, Sedan und Stavenhagen.

 

Die Eröffnungsveranstaltung, bei der sich auch Künstler*innen aus den Partnerstädten vorstellen, findet ab 18 Uhr im Eisenacher Schlachthof statt. Es folgt ein buntes Programm aus Musik, Theater, Kunst und Literatur am 18. November in der Eisenacher Innenstadt. Ebenfalls am 18. November finden im Schlachthof Eisenach ab 19 Uhr ein Metalabend und ab 23.30 Uhr die Abschlussfeier statt.

 

Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf musikalischen Beiträgen von Rock und Blues über Metal bis hin zu Rap und House, um nur einige Musikstile zu nennen. Die Fertigstellung des Programms steht kurz bevor. Es kann in Kürze unter www.eisenacher-kulturherbst.de eingesehen werden.

Auch einige Neuerungen wird es in diesem Jahr geben, wie drei kleinere Konzerte im Diako Haus Wartburgblick, dem DRK Seniorenheim Justusstift und im St. Georg Klinikum Eisenach, damit auch Menschen, die nicht aktiv beim Kulturherbst dabei sein können, in den musikalischen Genuss kommen.