Alarmiert wurden der Löschzug der Berufsfeuerwehr sowie alle Freiwilligen Feuerwehen der Stadt, mit dem Einsatzstichwort F5 (Feuer in/an Gebäuden und Anlagen groß). Anschließend wurden Einsatzkräfte aus Ruhla mit der Drehleiter sowie das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug aus Creuzburg nachalarmiert. Auch der Gerätewagen Atemschutz aus Vacha und das Logistikfahrzeug des Wartburgkreises wurden angefordert. Die beiden Sonderfahrzeuge haben zusätzliche Atemschutzgeräte zur Verfügung gestellt.
Beim Eintreffen der ersten Kräfte am Einsatzort stellten diese fest, dass das Gebäude bereits im Vollbrand stand. Sowohl das Treppenhaus, als auch zwei Etagen und das Dach des Hauses brannten in voller Ausdehnung. Das Feuer griff bereits auf Nachbargebäude über. Mehrere Personen konnten gerettet und in Sicherheit gebracht werden, zum Teil mit Drehleiter auf der Gebäuderückseite. Einige Personen waren bereits zuvor auf das Dach geflüchtet und konnten ebenfalls mithilfe einer Drehleiter über den Korb gerettet werden.
Das Feuer konnte mittlerweile unter Kontrolle gebracht werden. Dennoch dauert der Einsatz noch mehrere Stunden an, da sich in der Fassade des Hauses ein Schwelbrand gebildet hat. Es handelt sich um eine vorgesetzte Kunststofffassade mit dahinterliegender Dämmung, die schwer zu löschen ist. Es kann nur Schritt für Schritt mit Wasser und Netzmittel vorgegangen werden, da die Fassade aufgrund der baulichen Verhältnisse sehr schlecht erreichbar ist.
Die Verletzten wurden in das St. Georg Klinikum sowie die Krankenhäuser in Leipzig, Bad Salzungen und Friedrichroda gebracht. Derzeit werden weitere Betroffene, hauptsächlich Bewohner*innen der Nachbarhäuser, vom Deutschen Rotem Kreuz (DRK) in der Werner-Aßmann-Halle betreut.
Insgesamt waren 73 Einsatzkräfte der Feuerwehr im Einsatz. Hinzu kamen 24 Einsatzkräfte vom DRK. Zusätzlich sicherten acht Kameraden der Polizei die Kasseler zwischen der Einmündung Adam-Opel-Straße und Spickenstraße bis zur Einfahrt Frankfurter Straße sowie die Rennbahn aus Richtung B19 kommend ab. Für die betroffenen Bereiche, mit Ausnahme der kleinen Rennbahn, ist die Verkehrsfreigabe erfolgt, unter anderem auf die B 84.
Zusätzlich zu dem Brand, bei dem alle Eisenach Feuerwehren eingesetzt waren, kam es gegen 9 Uhr zu einem schweren Verkehrsunfall auf der Autobahn BAB 4. Zu diesem rückten Kräfte der Feuerwehr Stockhausen, gemeinsam mit dem Rüstwagen und dem Einsatzleitdienst der Berufsfeuerwehr aus.
„Die Ereignisse der Nacht zeigen, dass die Feuerwehr Eisenach über ein hervorragendes und zuverlässiges Team verfügt. Trotz der Komplexität des Einsatzes und der schwierigen Rahmenbedingungen lief die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Feuerwehren sowie mit DRK und Polizei absolut reibungslos“, so Markus Weigelt, Leiter der Feuerwehr Eisenach. „Alle Kräfte haben sich hervorragend ergänzt, egal ob an der Einsatzstelle, in Bereitstellung oder bei Paralleleinsätzen. Ich denke, wir können als Stadt sehr stolz sein, über so viele engagierte, motivierte und gut ausgebildete Einsatzkräfte zu verfügen.“