„Die Schilder sind ein wichtiges Medium, um dem gefährdeten Hirschkäfer eine noch größere Plattform zu bieten. Kaum jemand weiß, dass in Eisenach eines der grösten Hirschkäfervorkommen Thüringens popularisiert ist und man gerade im Frühling ziemlich viele Käfer in freier Natur beobachten kann“, so Christoph Ihling.
Im Kartausgarten mit seinen alten Bäumen und viel Totholz fühlen sich besonders viele des stark gefährdeten Käfers (Rote Liste 2) wohl. Bereits im vergangenen Jahr konnte nach der Fällung einer kranken Eiche im hinteren Teil des Landschaftsgartens das Holz wiederverwendet und zu einer neuen Brutstätte („Hirschkäferwiege“) aufgebaut werden. Die Larven der Käfer leben die ersten fünf bis acht Jahre ihrer Entwicklung unter der Erde und erfüllen dort eine wichtige Aufgabe im Ökosystem. Hier bauen sie das verbliebene Totholz zu Mulm ab (eine Mischung aus Holzspänen und dem Kot der Totholzinsekten), welches wiederum als Dünger für den Boden dient. Der Käfer selbst lebt nach dem Schlupf nur wenige Wochen, um sich erneut zu paaren. Auch im eigenen Garten können Bürger*innen die Art unterstützen, indem man die Baumstümpfe gefällter Bäume im Boden lässt.
Ab Ende Mai bis Anfang August kann man den imposanten „Riesen“ dann auch wieder bei seinen Flugstunden in der abendlichen Dämmerung beobachten. Dank der vielen Meldungen aus der Bevölkerung über die App „Meine Umwelt“ wurde Eisenach im Jahr 2023 sogar zum bundesweiten Hirschkäfer-Hotspot. „Die Meldungen aus dem Stadtgebiet machen thüringenweit über 50 Prozent aller Sichtungen aus, wofür wir uns herzlich bedanken. Auch in diesem Jahr wollen wir natürlich wieder zeigen, dass die Stadt über eines der wichtigsten Vorkommen Thüringens verfügt“, sagt Lisa-Marie Kümmel vom LPV, die das Hirschkäferprojekt maßgeblich vorantrieb. Daher bittet der LPV weiter um Meldungen beispielsweise über die App, falls ein Käfer gesichtet werden sollte. So macht Eisenach seinem Namen als Hirschkäferstadt alle Ehre.
Der Landschaftspflegeverband kümmert sich aber nicht nur um die gefährdeten Arten, sondern auch um Themen wie Landschaftspflege und Regionalentwicklung. Dabei erstreckt sich das Verbandsgebiet über die Stadt Eisenach sowie die gesamte Kulisse des Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal sowie die Gemeinde Hörselberg-Hainich. Weitere Informationen gibt es hier oder schreiben Sie eine E-Mail.