Der Gestaltungsbeirat „Friedhöfe der Stadt Eisenach“ (kurz Friedhofsbeirat) berät den Eisenacher Stadtrat in allen Fragen rund um die Gestaltung der Friedhöfe in Eisenach und die Bestattungskultur. Er tagt regelmäßig.
Aus den Reihen der Mitglieder stammt beispielsweise der Vorschlag, die bisher in der Bürgerschaft nur wenig bekannte Möglichkeit von Patenschaften für historische Grabstätten öffentlichkeitswirksam vorzustellen.
Patenschaften für Grabstätten
Der Eisenacher Hauptfriedhof hat rund 70 Einzelgräber, die als denkmalgeschützt, denkmalwürdig oder erhaltenswert eingestuft sind. Bei einer Vielzahl der Gräber besteht kein laufendes Nutzungsrecht von Angehörigen mehr. Damit hat das Fachgebiet Friedhof der Stadtverwaltung die Grabstätten sozusagen „in Obhut“. Für solche Gräber ist es möglich, eine Grabpatenschaft zu übernehmen. Das bedeutet: Der Pate übernimmt die Pflege und gegebenenfalls die Restaurierung der Grabstätte und erwirbt im Gegenzug einen Anspruch auf Bestattung an dieser Grabstätte. Natürlich können ebenso Unternehmen oder Vereine zu Paten werden.
Restaurierungen von historischen Anlagen
Weiter hat der Friedhofsbeirat angeregt, auf aktuelle Restaurierungsvorhaben und die Möglichkeit hinzuweisen, dass diese mit Hilfe von Spenden unterstützt werden können.
Zu den aktuellen Vorhaben zählt die Restaurierung der Grabstätte von Familie Wuth, deren Merkmal die Galvanoplastik eines knieenden Jünglings vor der Himmelspforte ist. In einem ersten Schritt ist die Skulptur fachgerecht demontiert worden. Sie befindet sich derzeit in der Werkstatt von Professor Bernhard Mai in Erfurt. Noch in diesem Jahr ist außerdem geplant, die Steine des Grabmals zu restaurieren. Im Anschluss kann die Plastik wieder an ihren Platz zurückkehren.
Spenden bei öffentlicher Führung möglich
Für die Grabstätte von Familie Wuth werden Spenden bei einer öffentlichen Führung auf dem Hauptfriedhof gesammelt. Rainer König vom Fachgebiet Friedhof bietet die Veranstaltung am Sonnabend, 10. Mai, um 14 Uhr an. Er stellt die Welt der Grabmalkunst vor. Die Teilnehmer erfahren beispielsweise, was der Sensenmann auf einem Grabstein bedeutet und wie es eine Pflanze, die auf den ersten Blick einer Erdbeerpflanze gleicht, auf zahlreiche Gräber geschafft hat. Treffpunkt für die Führung ist an der Friedhofskapelle.
Als sehr positiv hat der Beirat außerdem aufgenommen, dass die Friedhofsverwaltung in regelmäßigem Abstand Trauerfeiern für einsam Verstorbene organisiert. Kürzlich sind neun Frauen und Männer bestattet worden. An der Ausgestaltung der würdevollen Zeremonie mit Musik und Trauerrede hatte sich erstmals auch der Arbeitskreis Christlicher Kirchen beteiligt.
Weitere Informationen zu Patenschaften und Spenden gibt es hier.