Bis auf einige Restarbeiten ist der Eisenacher Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) fertiggestellt und nahm gestern (19. Juni) den Betrieb auf. Oberbürgermeisterin Katja Wolf gab heute (20. Juni) den ZOB gemeinsam mit Staatssekretär Dr. Klaus Sühl, Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, und James Dürrschmid, Geschäftsführer der Kommunalen Verkehrsgesellschaft Eisenach mbH (KVG) offiziell für den Verkehr frei
Der hochmoderne neue Busbahnhof war das größte Bauvorhaben der letzten Jahre in Eisenach. Dank umfangreicher Förderung konnte damit zugleich ein wichtiges Infrastrukturprojekt realisiert werden: das gesamte Gebiet des jetzigen Busbahnhofs ist neu gestaltet und strukturiert – städtebaulich, verkehrstechnisch und funktional.
„Unser neuer Busbahnhof verknüpft nicht nur den Überland- und Nahverkehr auf Straße und Schiene. Vor allem verbessert sich die Servicequalität für Reisende und Pendler enorm. Zusammen mit der architektonischen Gestaltung ist so ein hervorragendes Aushängeschild für Eisenach entstanden“, sagte Katja Wolf zur Eröffnung.
Rechtzeitig vor dem 117. Deutschen Wandertag können Busse nun alle 17 Bussteige anfahren. „Der Service sowie kurze Wege zwischen Bahnhof und ZOB sollen für unsere Gäste an erster Stelle stehen und deshalb bin ich froh, dass wir das geschafft haben“.
Der neue Zentrale Busbahnhof
Der neue ZOB vereinigt nach vielen vorbereitenden Jahren den Regional-Busbahnhof in der Müllerstraße und den einstigen Stadtbusbahnhof gegenüber dem Hauptbahnhof. Auf einer Gesamtfläche von 6000 Quadratmetern entstand in rund 15 Monaten Bauzeit an der umverlegten Müllerstraße ein moderner und barrierefreier Zentraler Busbahnhof. Einbezogen wurde dabei die Gabelsbergerstraße sowie Flächen, auf denen zuvor Hintergebäude der Bahnhofstraße abgebrochen wurden. Auch die Anlagen einer ehemaligen Tankstelle mussten zurückgebaut und das kontaminierte Erdreich in großem Umfang saniert werden. Ebenso waren Trinkwasserleitungen und Entwässerungskanäle sowie Gas- und Elektroleitungen neu zu verlegen. Geschafft werden konnte dies nur als Gemeinschaftsmaßnahme mit der KVG und dem Trink- und Abwasserzweckverband Eisenach-Erbstromtal (TAV) sowie unter Mitwirkung der Eisenacher Versorgungs-
betriebe (EVB). Dieser Zusammenarbeit gilt ein besonderer Dank.
Der neue ZOB hat 17 überdachte Bussteige, ein modernes Fahrgastinformationssystem mit Vernetzung Bus / Bahn am Übergang zwischen beiden Verkehrsträgern, eine neues Servicegebäude sowie Abstellbereiche für Fahrräder. Eine moderne und energiesparende Beleuchtung sorgt für Licht auf den Busteigen.
Neue Verkehrsanbindung
Die ehemalige Durchfahrt von der Bahnunterführung über die Gabelsbergerstraße zur Bahnhofstraße gibt es nicht mehr. Die neue Straßenführung wurde über die Müllerstraße am Omnibusbahnhof entlang zur Bahnhofstraße gebaut. Dazu entstanden neue Kreuzungsbereiche an Bahnhofstraße / Müllerstraße (ampelgeregelt) und Müllerstraße / Uferstraße / Schillerstraße. Die Gabelsbergerstraße ist somit ein Teil des neuen ZOB und wird nur noch für den öffentlichen Nahverkehr genutzt.
Der ehemalige Stadtbusbahnhof gegenüber dem Hauptbahnhof ist jetzt außer Betrieb genommen. Die Bundesstraße B19 verläuft auf der Bahnhofstraße bis zur Langensalzaer Straße und weiter in Richtung Stadtautobahn.
Vorzeitige Nutzung erster Bussteige
Der Regionalverkehr nutzt bereits seit Anfang Mai die Bussteige 3, 4 und 5 des neuen ZOB Eisenach als Drehkreuz. Seit gestern (19. Juni) werden auch die Bussteige 1 und 2 angefahren. Damit hat der Busbahnhof jetzt nach rund 15 Monaten Bauzeit seine zentrale Rolle im Stadtverkehr übernommen.
Das neue dynamische Fahrgastinformationssystem hat seine erste Bewährungsprobe bestanden. Künftig wird es auch Informationen zu Bus- und Bahnabfahrtszeiten vernetzen.
Bis zur Fertigstellung des neuen Servicegebäudes an der Bahnhofstrasse im August bleibt der Rundbau im nördlichen Bereich des ZOB zentraler Anlaufpunkt für die Belange der Reisenden.
Finanzierung mit Hilfe von Fördermitteln des Landes
Die Gesamtbaukosten des neuen ZOB betragen rund 6,4 Millionen Euro. Die Oberbürgermeisterin dankte zur Eröffnung allen Projektbeteiligten und dem Land Thüringen, das die Baumaßnahme bis zu 5,8 Millionen Euro gefördert hat. „Damit unterstreicht der Freistaat die Bedeutung Eisenachs für den Westthüringer Raum und seine Brückenfunktion nach Hessen über das Reformationsjubiläum 2017 hinaus“, betonte sie.
Von Anfang an begleitet wurde das Projekt durch die LEG Thüringen mbH. Zudem waren 44 verschiedene Firmen und Planungsbüros beteiligt. Die Planung lag vor allem in den Händen der Büros Osterwold + Schmidt Ex!pander Architekten BDA (Hochbau / Architektur), des Ingenieurbüros Ruppe (Tiefbau- und Verkehrsanlagen), des Ingenieurbüros Axel Heuchling (Haustechnik, Starkstromanlagen und Nachrichtentechnik, Straßenbeleuchtung, Lichtsignalanlagen, dynamische Fahrgastinformation) sowie dem Büro Hennicke + Dr. Kusch (Tragwerk).
Stellvertretend für die Handwerksfirmen seien die Firmen genannt: Straßenbaufirma Strassing, Stahlbau Hornschuh, Märkl Bau, Ebener Bedachungen GmbH, Most Metallbau GmbH, Kley Innenausbau, Maler & Werbestudio Tees, Neumann GmbH, Witschas Estriche GmbH, Oberneyer, Gäbler GbR, Tischlerei Jungnickel, AVT STOYE GmbH, Waltershäuser Elektrodienst GmbH, Blitzschutzbau Müller, iqu Systems GmbH, Hartmut Hochhaus, und Limprecht & Sohn GmbH.
Weitere Informationen zum Bauprojekt gibt es auf der städtischen Internetseite www.eisenach.de - Rubrik „Service“ - Menüpunkt „Bauprojekte“.
Die Belegung der Bussteige für den Stadt- und Regionalverkehr
Stadtverkehr
Bussteig 1a: L 3 – Mariental; L 10 – Wartburg; L 11 - Hohe Sonne/Wilhelmsthaler See; L 13 – Wartburgcity; Vertragsverkehr Diakonie
Bussteig 1b: L 12 – Ziegelfeld/Hötzelsroda; L 12a – Stockhausen/Hötzelsroda;
L 12b - Westbahnhof /Eisenach/Nord/Hötzelsroda
Bussteig 2a: L 1 – Eisenach Nord;
L 2/5a - Stedtfelder Straße/Karlskuppe/Eisenach Nord/Friedhof/ZOB;
L 2/5b – Friedhof/Eisenach Nord/Karlskuppe/Stedtfelder Straße/ZOB;
L 5 - Karlskuppe
Bussteig 2b: L 2 - Stedtfelder Straße; L 6a – Rothenhof/ZOB/Stedtfeld; L 8 – Siebenborn;
L 15 - Stedtfelder Straße/Marktkauf/Eisenach Nord und Gegenrichtung
Bussteig 2c: L 4 – Hofferbertaue; L 6 – Rothenhof; L 6a – Stedtfeld/ZOB/Rothenhof;
L 7 – Wartenberg; L 9 - Industriegebiet West
Veränderungen im Regionalverkehr
Bussteig 1c: L 53 – Gerstungen/Untersuhl; L 93 – Lauchröden/Oberellen;
L 94 – Herleshausen/Sallmannshausen
Bussteig 1d: L 32 - Ettenhausen/Nesse
Bussteig 1e: L 27 – Behringen/Craula; L 27a – Behringen/Bad Langensalza
Bussteig 3a: L 77 – Ifta/Wolfmannsgehau; L 90 - Pferdsdorf
Bussteig 3b: L 31 - Bad Liebenstein; L 50a – Wilhelmsthal/Eckardtshausen/Gerstungen
L 76 – Großburschla; L 135 – Barchfeld/Bad Salzungen
Bussteig 3c: L 75 – Falken; L 170 – Eschwege
Alle anderen Regionalbuslinien fahren auf dem neuen ZOB unverändert an den bisherigen Haltestellen ab.