Angesichts der bundesweiten Razzia der Polizei gegen mutmaßlich rechtsextreme Kriminelle in elf Bundesländern am heutigen Mittwochmorgen, 6. April, reagiert Oberbürgermeisterin Katja Wolf mit Erschütterung. Allein in der Stadt waren mehrere Objekte, die der lokalen Nazi-Szene zuzuordnen sind, durchsucht und drei Verdächtige aus Eisenach festgenommen worden.
„Das Erstarken neonazistischer Strukturen in Eisenach erfüllt mich seit Jahren mit großer Sorge“, sagt Katja Wolf. Mit Nachdruck unterstützt sie deshalb die polizeilichen Maßnahmen, um die Kampfsport-Gruppe „Knockout 51“ aufzulösen und die Machenschaften deren Führungsriege endgültig zu beenden. „Die Sicherheit unserer Bevölkerung steht an oberster Stelle. Alle Bemühungen, die Demokratie zu stärken und Menschen wieder für eine offene Gesellschaft zu gewinnen, müssen verstärkt werden“, so die Oberbürgermeisterin.
Sie sei froh, so Katja Wolf weiter, dass sie in diesem Kampf gegen undemokratische, fremdenfeindliche und rassistische Auswüchse eine große Mehrheit im Stadtrat und breiten Konsens in der Eisenacher Zivilgesellschaft habe. Diese demokratische Basis müsse weiter gestärkt werden, um zu zeigen, dass „wir das Erstarken neonazistischer Strukturen in unserer Stadt nicht hinzunehmen bereit sind, nicht gewillt sind, dies als normal zu erachten.“
Dabei dürfe auch der Staat die Zivilgesellschaft nicht allein lassen. Mit diesem Anliegen wird sich Oberbürgermeisterin Katja Wolf in den nächsten Tagen an die Thüringer Landesregierung wenden und Innenminister Georg Maier um ein Gespräch bitten. Es geht ihr darum, Lösungen zu finden, wie langfristig verhindert werden kann, dass sich Eisenach zunehmend als Zentrum rechtsextremer und krimineller Netzwerke etabliert. „Es ist auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sich gemeinsam der zunehmenden Gewalt der rechten Gruppen und ihrer Ideologien in Eisenach entgegenzustellen“, betont Katja Wolf.