STADT EISENACH EHRT DEN NIEDERDEUTSCHEN SCHRIFTSTELLER FRITZ REUTER ZUM 150. TODESTAG

Oberbürgermeister Christoph Ihling und Renate Drefahl bei der Kranzniederlegung am Ehrengrab Reuters

Die Delegation steht bei Sonnenschein vor dem Ehrengram Fritz Reuters. Die Mitglieder des Vereins aus Zarrentin tragen historische mecklenburgische Frauen-Trachten

Oberbürgermeister Christoph Ihling mit den Vorstandmitgliedern der Fördervereine Reuter-Museen e.V. und Freunde des Thüringer Museums Eisenach e.V. und einer Abordnung des Vereins für Partnerschaft und internationale Begegnungen der Region Zarrentin e.V.

Oberbürgermeister Christoph Ihling ehrte heute (12. Juli) gemeinsam mit Vorstandmitgliedern der Fördervereine Reuter-Museen e.V. und Freunde des Thüringer Museums Eisenach e.V. sowie interessierten Gästen den niederdeutschen Schriftsteller Fritz Reuter anlässlich seines 150. Todestages.

 

Bei der feierlichen Kranzniederlegung auf dem Eisenacher Hauptfriedhof würdigte der Oberbürgermeister das literarische Erbe Reuters und die freundschaftliche Verbindung zwischen den Städten Stavenhagen und Eisenach: „Fritz Reuter war einer der bedeutendsten Dichter seiner Zeit. Er hat mit seinen Werken nicht nur die niederdeutsche Literatur bereichert, sondern auch eine Brücke zwischen unseren beiden Städten geschlagen. Diese Freundschaft möchten wir heute und in Zukunft weiter stärken und ausbauen.“

Renate Drefahl, Vorsitzende des Fördervereins Reuter-Museen e.V., zitierte die Grabsprüche auf dem Eisenacher Ehrengrab, die Reuter seinerzeit für sich und seine Frau Luise geschrieben hatte, und dankte der Stadt Eisenach für die würdige Erinnerung an den Schriftsteller. Hartfried Räder aus Eisenach nahm in seinen Worten Bezug auf die umfangreichen Beileidsbekundungen, die Luise Reuter zum Tod ihres Mannes erhielt und die eindrucksvoll bezeugen, welche Hochachtung dem Schriftsteller zuteilwurde.

Musikalisch begleitet wurde die Zeremonie von Hans-Christoph Fichtner auf der Violine. Eine Abordnung des „Vereins für Partnerschaften und internationale Begegnungen der Region Zarrentin e.V.“ war extra in traditioneller mecklenburgischer Frauen-Tracht des Herzogtums Mecklenburg-Strelitz angereist, um Kranzniederlegung teilzunehmen. Die Ehrung wurde aufgezeichnet und nach Stavenhagen übertragen, wo sie im Rahmen eines Festaktes am Nachmittag zu sehen sein wird. Beide Städte würdigten damit auf besondere Weise das Wirken Fritz Reuters und verstärken ihre kulturelle Zusammenarbeit.

 

Das Ehrengrab von Fritz und Luise Reuter auf dem Eisenacher Hauptfriedhof

Die klassizistische Grabanlage wurde vom Berliner Architekturbüro Kyllmann und Heyden entworfen und im Jahr 1875 fertiggestellt. Die schmiedeeiserne Umfriedung, bestehend aus 18 Einzelfeldern, fertigte der Berliner Kunstschmied Eduard Puls. Auf einem mittig platzierten Sockel befindet sich eine Nachfertigung der Marmorbüste, die Bernhard Afinger 1869 von Reuter schuf.

Aufgrund der großen Verdienste Fritz Reuters wurde seine letzte Ruhestätte auf dem Eisenacher Hauptfriedhof 1991 zum Ehrengrab ernannt. 2011 wurde der Grabstätte vom Thüringischen Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege der Status eines Kulturdenkmales zuerkannt.

 

Die Reutervilla

Fritz Reuter wurde am 7. November 1810 in Stavenhagen geboren und starb am 12. Juli 1874 in Eisenach. Er zählt zu den bedeutendsten deutschen Schriftstellern des 19. Jahrhunderts. Gemeinsam mit seiner Frau Luise (1817–1894) verbrachte er seinen Lebensabend in Eisenach und ließ sich eine Villa unterhalb der Wartburg erbauen. Architekt war Ludwig Bohnstedt, der das Bauwerk im Neorenaissance-Stil konzipierte. Bereits 1897 wurde im ehemaligen Wohnhaus des Dichters das Reuter-Wagner-Museum eröffnet. Das älteste Museum der Stadt gehört seit 1958 zum Thüringer Museum Eisenach und präsentiert neben den ehemaligen Wohnräumen Fritz Reuters auch eine bedeutende Ausstellung zu Richard Wagner.

Das Reuter-Wagner-Museum ist mittwochs bis sonntags und an Thüringer Feiertagen von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Informationen sowie Kontakte zum Reuter-Wagner-Museum sind hier zu finden.

 

Stadt Eisenach bekennt sich zu ihrem historischen Erbe

Für die Stadt Eisenach ist es sowohl Würdigung als auch Verpflichtung zugleich, das Erbe Fritz Reuters für nachfolgende Generationen zu bewahren. Der Wiederaufbau der Balkonanlage und die damit verbundene Restaurierung historischer Wand- und Deckenmalereien sowie die Arbeiten am Erker der Villa stehen kurz vor der Vollendung. Nach Abschluss der Bauarbeiten soll perspektivisch der Gartenbereich überarbeitet werden.