Die Jahnsporthalle in der August-Bebel-Straße ist am Freitag (4. April) nach fast zwei Jahren Bauzeit feierlich eingeweiht worden.
„Das ist eine enorme Verbesserung für den Schul- und Vereinssport“, betonte Oberbürgermeister Christoph Ihling. Ihm ist es außerdem wichtig, dass die historische Sportstätte erhalten worden ist, weil sie das Stadtbild prägt.
Christoph Ihling dankte allen, die zum Gelingen des Bauvorhabens beigetragen haben und ebenso den Schülern und Lehrern, die während der Bauzeit auf andere Hallen und das Wartburg-Stadion ausweichen mussten. Zu den Hauptnutzern gehört die Goetheschule. Schulleiterin Julia Durner nannte die neue Jahnsporthalle eine „Augenweide“.
Neues Sozialgebäude ist angebaut
Die Friedrich-Ludwig-Jahn-Halle – so heißt sie mit vollständigem Namen – ist im Bestand saniert und um einen Anbau ergänzt worden. Der neue Sozialtrakt wurde auf der Ostseite angebaut. Er beherbergt vier getrennte Umkleideräume mit jeweils 28 Quadratmetern.
Dazu gehören Sanitärbereiche mit Duschen, Waschbecken und Toiletten. Weiter sind im Anbau ein Geräteraum und Aufenthaltsräume für Schiedsrichter, Trainer und Sportlehrer eingerichtet. Besonders ist eine Regiekabine mit großer Glasscheibe und Blick in die Halle.
Offenes Dach-Tragwerk vergrößert Raumeindruck
In der historischen Halle wurden der alte Fußboden entfernt, eine Fußbodenheizung eingebaut und ein neuer Sportboden verlegt. Die Wände sind mit einem umlaufenden Prallschutz versehen worden.
Eine Besonderheit ist das Dach. Die alte Decke zwischen Halle und Dachgiebel musste aus statischen Gründen entfernt werden. Erhalten geblieben ist deren stählernes Tragwerk, das jetzt offen zu sehen ist. Das Dach war bereits vor Jahren neu eingedeckt worden und hat im Zuge der Sanierung zum Innenraum eine Wärmedämmung erhalten. Die historische Dach-Gaube dient jetzt der Belichtung und Belüftung. Weiter ist eine LED-Beleuchtung installiert.
Ein Foyer mit drei Lichtkuppeln
Der Eingang zur Sporthalle wurde von der Süd- auf die Nordseite verlegt und ist barrierefrei. Es schließt sich ein Foyer mit drei Lichtkuppeln in der Decke an. Eine weitere Besonderheit ist eine Wandgestaltung mit historischen Dokumenten und Fotos.
Die Jahnsporthalle diente einst als Reiterhalle für das in Eisenach stationierte Infanterieregiment. Zu DDR-Zeiten wurde sie als Garage der benachbarten Volkspolizei genutzt, bis die BSG Motor Eisenach in den 1960er Jahren eine Halle für ihre erfolgreiche Handballmannschaft benötigte. Die Halle erhielt den Namen von Turnvater Jahn.
Schriftzug „Friedrich Ludwig Jahn“ wurde restauriert
Der historische Namens-Schriftzug „Friedrich Ludwig Jahn“ ist erhalten geblieben. Er stammt vom bekannten Eisenacher Kunstschmied Professor Günther Laufer und wurde in einer Erfurter Werkstatt restauriert. Jetzt hat er wieder seinen Platz am neuen Eingang gefunden.
Weiter ist die Sporthalle mit neuen Sportgeräten ausgestattet worden wie Kletterstangen, Basketballkörbe, Barren und Schwebebalken.
Das Bauprojekt hat insgesamt rund 3,4 Millionen Euro gekostet. Davon sind 676.000 Euro Fördermittel des Freistaats Thüringen.
Sportvereine gestalten Tag der offenen Tür
Die Öffentlichkeit war am Nachmittag eingeladen, sich bei einem Tag der offenen Tür einen eigenen Eindruck von der neuen Jahnsporthalle zu verschaffen. Führungen sind angeboten worden. Sportvereine und Kreissportbund haben Schnupperkurse und Mitmach-Angebote organisiert.