Nach dem eindeutigen Votum des Eisenacher Stadtrats am Dienstagabend (12. Juli) verfolgt die Stadt Eisenach ihre Bürgerbewerbung als Standort für das „Zukunftszentrum Europäische Transformation und Deutsche Einheit“ weiter. „Keine Stadt erfüllt die Kriterien für das Zukunftszentrum so gut wie die Stadt Eisenach. Denn Transformation sollte dort erforscht werden, wo sie bis heute erlebbar ist. Das Zukunftszentrum gehört zudem in die Mitte Deutschlands und Europas, weil für die Deutsche Einheit beide – die ehemalige DDR und der sogenannte Westen – einen unverzichtbaren Beitrag geleistet haben“, begründet Oberbürgermeisterin Katja Wolf diese Entscheidung.
Bereits am 20. Mai startete die Stadt Eisenach ihre offizielle Kampagne „Zukunft gehört ins Zentrum“. Seitdem haben mehr als 2200 Bürger*innen die Online-Petition unterzeichnet. „Wir sind überzeugt, dass Eisenach die Jury mit einem exzellenten Konzept überzeugen kann. Keine Bewerber-Stadt hat so viel Rückhalt in der Bevölkerung wie wir. Unsere Kampagne ist eine Bürgerbewegung aus dem Herzen der Stadt“, so die Oberbürgermeisterin weiter. Zuvor hatte die Thüringer Landesregierung die Bewerbung Jenas favorisiert.
„Wir sind weiterhin fest davon überzeugt“, so Oberbürgermeisterin Katja Wolf, „dass Eisenach der am besten geeignete Standort für das Zukunftszentrum ist. Eisenach erfüllt die Kriterien des Bundes für die Vergabe des Zukunftszentrums nahezu perfekt.“ Auch die Landesregierung habe die Bewerbung Eisenachs gewürdigt. Die für die Eisenach Bewerbung wesentliche Kriterien wie die zentrale Lage in Deutschland und Europa und der Ansatz der ‚doppelten Transformation’ – mit Blick auf die deutsche und europäische Transformation sowie die sich derzeit vollziehende Transformation der regionalen Automobilproduktion – seien aber nicht in dem Maß wie erhofft vom Kabinett berücksichtigt worden, so die Oberbürgermeisterin weiter.
Die wissenschaftliche Kooperation unter Federführung der Universität Erfurt gemeinsam mit der Hochschule Fulda, der Universität Mannheim, der Universität Hamburg und nicht zuletzt der Dualen Hochschule Gera-Eisenach sowie das neu gegründete Forschungsinstitut Point Alpha biete, so Wolf, auch nach Meinung der Thüringer Landesregierung vielversprechende Potenziale. Auch habe Eisenach, so die Landesregierung, eine herausragende Architektur für das Gebäude eines Transformationszentrums als Leuchtturmprojekt in planerisch hoher Qualität vorbereitet.
Initiativkreis verstärkt Aktivitäten
Was letztlich den Ausschlag für ein Festhalten an der Bürgerbewerbung Eisenachs gegeben habe, sage der Name selbst, so die Oberbürgermeisterin: „Mehr als 2200 Unterstützerinnen und Unterstützer aus der Stadtgesellschaft Eisenachs, aus der ehemaligen Grenzregion Westthüringen/Osthessen, aus allen Teilen Deutschlands sowie aus den Partnerstädten Eisenachs haben in den vergangenen Wochen unsere Online-Petition unterzeichnet und durch ihr leidenschaftliches Engagement und viel Herzblut gezeigt, dass das von der Bundesregierung geplante Zukunftszentrum vor allem dann ein Erfolg werden kann, wenn es von den Menschen gewollt wird. Das Votum des Stadtrates unterstreicht dies eindrucksvoll.“ Für Eisenach sei die Ansiedlung des Zukunftszentrums zudem essenziell. Das sei nicht bei allen Bewerbern der Fall, so Wolf. Deshalb sei sie qua Amt verpflichtet, eine für die Entwicklung der Stadt und Region so große Chance zu nutzen und nicht verstreichen zu lassen.
Unterstützt wird die Eisenacher Bewerbung von maßgeblichen Partnern aus Wissenschaft und Kultur: So stellen sich die Universität Erfurt, die Wartburg-Stiftung, die Duale Hochschule Gera-Eisenach, die Universität Mannheim, die Hochschule Fulda, die Point Alpha Akademie und das Forschungsinstitut Point Alpha sowie das Museum Automobile Welt Eisenach ausdrücklich hinter die Fortsetzung der Eisenacher Bewerbung. Auch die Stadt Geisa und das ungarische Sárospatak befürworten die Eisenacher Bewerbung nachdrücklich.
In den nächsten Wochen wird der Initiativkreis der Eisenacher Bewerbung mit Veranstaltungen im Rahmen des „Campusforums Zukunftszentrum“ auf sich aufmerksam machen. Den Auftakt bildet das am 18. Juli stattfindende, zweite „Geisa-Gespräch“ des Forschungsinstituts Point Alpha in Geisa zu den Auswirkungen des andauernden Ukraine-Krieges auf Politik, Gesellschaft und Öffentlichkeit. Unmittelbar danach lädt die Duale Hochschule Gera-Eisenach am 21. Juli zum Bürgergespräch ein, bei dem sich die Wissenschaftspartner der Bürgerbewerbung für das Zukunftszentrum Eisenach vorstellen. Darüber hinaus wird die Stadt Eisenach ihre Kampagne fortsetzen und ausbauen. Gewerbe- und Sportvereine, aber auch viele Bürger*innen beteiligen sich ehrenamtlich. Parallel dazu arbeitet die Verwaltung bereits an den bis Ende September einzureichenden Bewerbungsunterlagen.
Hintergrund Die Bundesregierung plant, mit dem Zukunftszentrum für Europäische Transformation und Deutsche Einheit im Osten Deutschlands ein Forschungs- und Begegnungszentrum aufzubauen. Dafür sollen rund 200 Millionen Euro investiert werden und 200 Arbeitsplätze dauerhaft entstehen. Mehr zur Eisenacher Bewerbung finden Sie hier.