Zum 200. Geburtstag des Schriftstellers Fritz Reuter ist in seinem Wohnhaus am Fuße der Wartburg eine neue Ausstellung zu sehen. Eröffnet wird sie am Samstag, 6. November um 15 Uhr.
Die Ausstellung trägt den Titel "Fritz Reuter: Der Mecklenburger Schriftsteller und Eisenacher Bürger". Im zweiten Obergeschoss des Museums gibt es Exponate zu sehen, die Einblicke in Reuters Leben und insbesondere in seine Eisenacher Zeit geben. Die Ausstellung ist ab 7. November geöffnet dienstags bis sonntags von 11 bis 17.
Vorrangig zu sehen sind in der Ausstellung Fotografien und Grafiken aus Reuters Leben, vorrangig von 1863 bis 1874, der Zeit, die er in Eisenach verbrachte. Gezeigt wird beispielsweise ein Foto seines ersten Wohnsitzes in Eisenach, bevor er in die Villa gezogen ist. Auch die vermutlich älteste fotografische Aufnahme der Reuter-Villa aus dem Jahr 1869 ist Teil der Ausstellung. Dazu gibt es originalen Hausrat aus Reuters Zeiten und eine Zeichnung der "Reuter-Ecke" in seinem Eisenacher Stammlokal, dem Hotel "Zum goldenen Löwen".
Auch eine historische Aufnahme des Reuter-Gartens, seinem Lieblingsort in seinen letzten Lebensjahren, und ein sehr frühes Foto seines Grabmals auf dem Eisenacher Friedhof sind Teil der Ausstellung.
Dazu gibt es in der Reuter-Villa authentisch das Flair der damaligen Zeit zu erleben.
In der Beletage des Gebäudes sind die Räume mit originalem Mobiliar des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu besichtigen. Dem Museum gehören Handschriften, Bilder und die Bibliothek von Reuter. Im ebenfalls erhaltenen Salon finden heute regelmäßig Veranstaltungen aller Art statt - Konzerte, Lesungen, Vorträge und mehr. Auch kann man sich im malerischen Ambiente der Reuter-Villa standesamtlich trauen lassen.
Die Eisenacher Villa ist neben dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum im Geburtshaus in Stavenhagen das bedeutendste Reuter-Museum.
In dem Gebäude befindet sich überdies die nach Bayreuth umfangreichste Richard-Wagner-Sammlung, die bereits 1897 eröffnet wurde. 1895 kaufte die Stadt Eisenach die Sammlung von Nikolaus Oesterlein (1841"”1898) an, mit rund 20.000 Wagneriana, die seitdem in der Reuter-Villa gezeigt wird.
Die Ausstellung "Fritz Reuter: Der Mecklenburger Schriftsteller und Eisenacher Bürger" wird organisiert vom Thüringer Museum, einer Einrichtung der Stadtverwaltung.
Gefördert wird sie vom Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, dem Förderverein Reuter-Museen e.V. und dem Denkmalerhaltungsverein Eisenach e.V.
Am Sonntag, 7. November folgt dann eine Festveranstaltung zum Geburtstag Fritz Reuters. Sie beginnt um 11 Uhr im Martin-Luther-Gymnasium. Auf dem Programm stehen Musik und Rezitation mit Werken von Reuter und anderen. Die Festrede hält der Reuter-Kenner Hartwig Suhrbier. Organisiert wird die Festveranstaltung von der Stadtverwaltung, in Zusammenarbeit mit der Goethe-Gesellschaft Eisenach und dem Richard-Wagner-Verband Eisenach.
Fritz Reuter, am 7. November 1810 im mecklenburgischen Stavenhagen geboren, war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einer der erfolgreichsten Schriftsteller in Deutschland.
Er wurde zu Festungshaft verurteilt, weil er Demokrat war, überwarf sich mit seinem Vater und schaffte dennoch den literarischen Durchbruch und damit den gesellschaftlichen Aufstieg.
Ab 1863 lebte Reuter mit seiner Frau in Eisenach. Sie ließen sich von 1866 bis 1868 eine Villa am Fuße der Wartburg erbauen. Die innen und außen original erhaltene Villa ist heute Teil des Thüringer Museums Eisenach.