Neues Zukunftskonzept Brandschutz Eisenach vorgestellt: Brandschutz auch weiterhin auf hohem Niveau

Oberbürgermeisterin Katja Wolf und Brandoberinspektor Jens Claus (Leiter der Berufsfeuerwehr Eisenach) haben heute in einem Pressegespräch das Zukunftskonzept Brandschutz der Stadt Eisenach vorgestellt. Das Konzept ist Grundlage für alle mittelfristigen Planungen, die Bereiche Brandschutz, Allgemeine und Technische Hilfe, Katastrophenschutz, Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen Feuerwehren betreffen. Darin enthalten sind zum Beispiel Angaben über den notwendigen personellen, materiellen und finanziellen Bedarf einer Feuerwehr.

 

"Das Konzept ist für die Stadt sehr wichtig. Unser oberstes Ziel ist es, die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger und unserer Stadt im Fall eines Brandes zu gewährleisten", sagte Katja Wolf. Dazu liefert das Zukunftskonzept Brandschutz wichtige Grundlagen.

Das Konzept analysiert zum Beispiel die Zahl der Einsätze. Daraus geht hervor, dass sich der wesentliche Teil der Feuerwehr-Einsätze im Bereich der Eisenacher Kernstadt konzentriert. "Es folgen dann die Ortsteile Stockhausen/ Hötzelsroda, Stregda und Stedtfeld", erklärte Jens Claus. Weniger Feuerwehr-Einsätze gab es bislang in Neuenhof, Hörschel, Neukirchen, Wartha-Göringen, Madelungen und Berteroda.

 

Für ihre Einsätze ist die Eisenacher Berufsfeuerwehr personell gut aufgestellt. Das Konzept listet 35 benötigte Stellen auf, tatsächlich sind derzeit 32 Stellen besetzt. "Die restlichen drei sind aber bereits ausgeschrieben", sagt Jens Claus. Die Altersstruktur der Eisenacher Berufsfeuerwehr erscheint auf den ersten Blick hoch. Laut Konzept befindet sich der größte Anteil der Mitarbeiter im Alter zwischen 46 bis 60 Jahren. Mit Blick auf den Gesamtpersonalbestand entspricht das einem Anteil von 62,5 Prozent in dieser Altersklasse. "Zu beachten ist aber, dass sich Berufsfeuerwehrmänner gesundheitlich absolut fit halten", betont Jens Claus.

 

Thema des Zukunftskonzeptes sind auch die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Eisenach. Eine Abfrage unter den 182 Kameraden hat ergeben, dass werktags in der Zeit zwischen 6 und 18 Uhr 48 Einsatzkräfte (26 Prozent) zur Verfügung stehen. Das liegt unter anderem daran, dass die Kameraden neben ihrer Tätigkeit als Feuerwehrmann einem Beruf nachgehen. Bei einem Einsatz können sie nicht ohne weiteres ihren Arbeitsplatz verlassen. Anders sieht es dagegen in der Feierabendzeit aus. Von 18 bis 6 Uhr stehen 105 Einsatzkräfte (68 Prozent) zur Verfügung. "Darauf haben wir umgehend reagiert", sagt Jens Claus. Kommt es zum Beispiel zu einem so genannten kritischen Einsatz werktags um 8 Uhr, rücken alle Mitarbeiter des Führungsdienstes der Berufsfeuerwehr sofort mit aus. Sie übernehmen an der Einsatzstelle dringend benötigte Einsatzfunktionen im Rahmen der Brandbekämpfung sowie der Technischen Hilfeleistung. So kann der Brandschutz auch weiterhin auf hohem Niveau gewährleistet werden.

 

Fest steht, dass die Stadt langfristig in den Brandschutz investieren muss. Unter anderem im personellen Bereich. Denn ein Vorschlag des Konzeptes ist es, das sächsische Modell auch in Eisenach einzuführen. Es besagt, dass in der Regel zehn Minuten nach einer Alarmierung eine ganz bestimmte Anzahl von Feuerwehrleuten und Geräten am Einsatzort eintreffen müssen.

 

"Wir werden prüfen, welche Maßnahmen wir zeitnah umsetzen können", sagte Oberbürgermeisterin Katja Wolf. Dazu gehört unter anderem der Kauf von 30 Funkmeldeempfängern. Damit soll die Erreichbarkeit und die Verfügbarkeit von Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren erhöht werden. Derzeit erfolgt der Alarm über Sirenen. Die Funkmeldeempfänger haben dagegen den Vorteil, entsprechend der Lage still, funktionsbezogen und zeitgleich Alarm auszulösen. Welche sonstigen Vorschläge des Konzeptes wann umgesetzt werden können, sollen die Mitglieder einer neu eingerichteten Arbeitsgruppe Brandschutz diskutieren.

 

Zukunftskonzept Brandschutz:
Die Stadt Eisenach ist beim Erstellen des Konzeptes von Oberbrandrat Dipl.-Ing. Michael Koch, Leiter der Berufsfeuerwehr Jena, fachlich beraten worden. Das Zukunftskonzept wird jährlich fort geschrieben und aktualisiert. Alle fünf Jahre wird der Eisenacher Stadtrat über den aktuellen Sachstand informiert.