Mit dem gestrigen Beschluss des Thüringer Kabinetts zur Teilfortschreibung des Landesentwicklungsprogrammes (LEP) 2025 wird die Stadt Eisenach zum Oberzentrum erklärt. Damit kommen neben Erfurt, Jena und Gera die Wartburgstadt sowie das Oberzentrum Nordhausen und das funktionsteilige Oberzentrum Südthüringen – einem Zusammenschluss der Städte Suhl, Zella-Mehlis, Schleusingen, Oberhof, Meiningen und Schmalkalden – hinzu. Die Änderung ist ab dem Jahr 2025 gültig und wirkt sich unter anderem auf die Finanzausstattung der Stadt Eisenach durch den Freistaat Thüringen aus.
„Es ist eine große Freude, dass das Thüringer Kabinett der langjährigen Forderung der Stadt Eisenach nachgekommen ist und die Stadt Eisenach im Landesentwicklungsprogramm als Oberzentrum ausgewiesen hat. Die mitunter beharrlichen politischen Verhandlungen haben sich gelohnt. Diese Entscheidung stärkt die Stadt Eisenach nachhaltig als Standort in Thüringen und als Leuchtturm für die gesamte Region. Ich begrüße das ausdrücklich“, sagt Oberbürgermeister Christoph Ihling. Im Zuge der Rückkehr der Stadt Eisenach in den Wartburgkreis war in der Vergangenheit mehrfach zugesichert worden, dass die Aufwertung zum Oberzentrum im künftigen LEP 2025 erfolgen soll.
Zur Begründung heißt es in der nun vorgelegten Fassung unter anderem, Eisenach könne eine besondere Wirtschaftskraft und einen spezialisierten Arbeitsmarkt mit regionalen und nationalen Verflechtungen, insbesondere im Fahrzeugbau und in der Zulieferindustrie sowie in der Tourismuswirtschaft, vorweisen und nehme oberzentrale Funktionen in den Bereichen Kultur, Bildung und Wirtschaft/Arbeitsstätten wahr. Die vollständige Änderung des LEP 2025 ist hier zu finden.
Hintergrund: An die Ausweisung der Stadt als Oberzentrum sind konkrete Hoffnungen geknüpft. In erster Linie erwartet die Stadt Eisenach, auf Grundlage der Erhebung zum Oberzentrum zukünftig bei der Ansiedlung von Bundes- und Landesbehörden berücksichtigt zu werden. Im Vergleich zur Einwohnerzahl haben andere Städte in Thüringen deutlich mehr Landesbedienstete vor Ort, als das in Eisenach der Fall ist. Zudem wird damit der wirtschaftliche Funktionsraum gestärkt. Es besteht weiterhin die Hoffnung, dass sich zusätzliche Bildungsstätten und Forschungseinrichtungen in Eisenach ansiedeln werden. Für diejenigen, die bereits vor Ort etabliert sind, bedeutet die Aufwertung zum Oberzentrum eine langfristige Sicherung der Standortvorteile, beispielsweise für Industrie und Gewerbe. Darüber hinaus verbindet die Stadt Eisenach mit der Aufwertung zum Oberzentrum eine Stärkung ihrer Position, bei der Umsetzung bestehender regionaler Planungen – zum Beispiel dem Ausbau der B19 – besser Gehör zu finden und damit bei wichtigen Investitionen in die Infrastruktur schneller berücksichtigt zu werden.