Prof. Johannes Heisig zum "Stadtmaler" berufen - Künstler lebt und arbeitet bis September in Eisenach
Der renommierte Maler und Grafiker Prof. Johannes Heisig (Berlin) ist ab 17. Mai der zweite "Eisenacher Stadtgast". Er wurde nach einem Beschluß des Stadtrats vom Oberbürgermeister in dieses Amt berufen.
Prof. Heisig wird von Mai bis September in der Wartburgstadt leben und arbeiten. Das Thema seiner künstlerischen Arbeit in Eisenach lautet "Stadt, Landschaft und Geschichte".
Verbunden mit der Berufung zum Stadtgast ist ein Stipendium sowie freie Unterkunft. Der künstlerische Schwerpunkt des Malers in Eisenach liegt vor allem auf der Predigerkirche.- Sie beherbergt eine Sammlung mittelalterlicher Schnitzplastiken und war einst Schulort Johann Sebastian Bachs und Martin Luthers. Die Stadt Eisenach stellt das bislang ungenutzte Kirchenschiff als Atelier zur Verfügung. Auch kann Johannes Heisig Räume im Bereich des Museums Predigerkirche sowie im Martin-Luther-Gymnasium nutzen.
Prof. Johannes Heisig, der sich bereits 2003 mit einer vielbeachteten Ausstellung im Eisenacher Stadtschloß vorstellte, wird im Ergebnis seiner Arbeit auch 2005 eine Ausstellung gestalten. Sie soll die Werke zeigen, die während seiner Zeit als Eisenacher Stadtgast entstanden sind. Auch der Druck eines Kataloges ist geplant.
Eines der Werke, die in Eisenach entstehen werden, wird in den Bestand des Thüringer Museum übergehen. Außerdem stellt der Künstler der Stadt Druckgrafiken zur Verfügung, die für repräsentative Zwecke genutzt werden können.
Weil Heisig auch Räume im Martin-Luther-Gymnasium nutzen kann, bietet er im Gegenzug Ateliergespräche und begleitet den Kunstunterricht an dieser Schule.
Die Gesamtkosten für das Vorhaben "Stadtgast" in Höhe von 28.000 Euro (inklusive Wohnung, Stipendium, Arbeitsmittel, Atelier, Ausstellung und Katalog) werden finanziert durch Spenden und Fördermittel.
Stadtgäste dokumentieren im Zweijahresrhythmus künstlerisch den Alltag
Erster Stadtgast in Eisenach war 2002 der Fotograf Günter Bersch. "Richtung Heimat" lautete sein Thema. Das Ergebnis seiner Arbeit war 2003 in einer Ausstellung zu sehen. Auch ein Katalog wurde mit den Eisenacher Bildern von Bersch erstellt.
Der Stadtgast hat die Aufgabe, künstlerisch über die Stadt zu reflektieren - von außen nach innen. Er dokumentiert die Alltagskultur im öffentlichen und durchaus auch im privaten Bereich. Der Blick von außen soll dazu beitragen, auch den inneren Blick zu erweitern. Der Künstler spiegelt das Alltägliche und Gewöhnliche mit seinen Mitteln wider. Auch wenn er von der Stadt berufen wird, muß er dabei nicht immer gefällig sein.
Die Stadtgäste Günter Bersch und Johannes Heisig wurden auf Vorschlag der Verwaltung berufen. Die Auswahl der Stadtgäste soll künftig über einen öffentlichen Aufruf und eine Jury erfolgen. Dies wird in einer Richtlinie vorgeschlagen, die dem Stadtrat zur Beratung vorliegt.