SPENDEN-AUFRUF: GRABSTÄTTE SOLL RESTAURIERT WERDEN

Eine Grabstätte mit vier Säulen und einer Skulptur steht auf einem Friedhof.

Grabstätte der Familie Wuth

Im Rahmen des Abschlusskonzertes des Sinfonischen Wochenendes am kommenden Sonntag, 8. September 2024, ruft Oberbürgermeister Christoph Ihling gemeinsam mit dem Förderkreis zur Erhaltung Eisenachs zu Spenden für die Grabstätte der Familie Wuth auf dem Eisenacher Hauptfriedhof auf. Am Tag des Friedhofs am 15. September wird ebenfalls für die Restaurierung der Grabanlage gesammelt.

 

Das Vorhaben unterstützt jetzt auch die Wartburg-Sparkasse. Sie wird jeden Euro, der an Spenden eingeht, an beiden Veranstaltungstagen verdoppeln, bis zu einer maximalen Spendenhöhe von 5000 Euro.

 

Damit könnte die Restaurierung zeitnaher umgesetzt werden als ursprünglich erhofft. Derzeit liegt der aktuelle Spendenstand für das Denkmal bei 1035 Euro. Die Gesamtkosten für die Sanierung der besonderen Grabstätte liegen bei rund 21.000 Euro.

 

 

„Wir haben auf unserem Hauptfriedhof eine Vielzahl imposanter Gräber. ,Der Jüngling an der Himmelspforte‘ ist eines dieser einzigartigen Kunstwerke. Ich danke der Wartburg-Sparkasse, dass sie unser städtisches Vorhaben auf diese besondere Weise unterstützt. Ich hoffe auf viele Besucherinnen und Besucher, die Interesse an den Veranstaltungen zeigen und vielleicht nicht nur am 15. September einen Abstecher auf dem Friedhof unternehmen“, so Christoph Ihling.

 

Spenden können zudem auf das Spendenkonto des Förderkreises zur Erhaltung Eisenachs e.V. eingezahlt werden. Der Verein stellt Spendenquittungen aus.

 

Wartburg-Sparkasse Eisenach
IBAN: DE 30 8405 5050 0000 0393 49
BIC: HELADEF1WAK

Verwendungszweck: Grabstätte Wuth

 

Hintergrund Das Grabmal trägt den Titel „Jüngling an der Himmelspforte“. Die Eisenacher Grabstätte ziert ein klassizistischer Giebel, den eine Sanduhr als Symbol schmückt. Das künstlerische Prunkstück der Gesamtanlage ist die einer Bronzeplastik täuschend ähnlich aussehende Galvanoplastik (sogenannte Hohlgalvanik) eines knieenden Jünglings vor einer Scheintür, die auf das ewige Reich der Toten hinweist. Mit dem trauernden nackten Jüngling symbolisiert der Künstler auf emotionale Art und Weise den Abschiedsschmerz vom Diesseits.

 

Das Originaldenkmal wurde vom Grazer Künstler August Rantz (1872-1960) geschaffen. Er erhielt dafür eine Goldmedaille auf der Weltausstellung in St. Louis im Jahr 1904. Auf dem Eisenacher Hauptfriedhof steht seit 1915 eine Kopie des Denkmals. Diese wurde bei der Firma WMF – vormals WMF AG, Württembergische Metallwarenfabrik – in Auftrag gegeben. Zu damaliger Zeit hatte WMF, spezialisiert auf das Verfahren der Galvanoplastik, Rechte von verschiedenen Künstlern erworben und damit die Erlaubnis erhalten, Kopien von Grabmälern in diesem Verfahren anzufertigen. Es galt aber bei WMF der Grundsatz: Jede Kopie dürfe es maximal einmal auf einem Friedhof geben. Damit sollte die Einzigartigkeit der Kunstwerke gewürdigt werden.

 

Nach bisherigem Kenntnisstand gibt es fünf, maximal sechs Kopien des „Jünglings an der Himmelspforte“. Das Denkmal gilt als besonderes Zeugnis der Sepulkralkultur und ziert die Grabstätte der Familie Heinrich Wuth, die zu den imposantesten der städtischen Friedhofsanlage gehört. Seit 1993 steht das Grabmal unter Denkmalschutz, seit 2008 ist die Anlage wieder in den Händen der Stadt Eisenach.