Sanierung Marienstraße

Eisenacher Marienstraße wird saniert

Beidseitige Gehwege, Bäume, Sitzgelegenheiten, Trinkbrunnen, dazu mehr Raum für Fahrradfahrer und insgesamt eine neue städtebauliche Qualität – die Sanierung der Eisenacher Marienstraße nimmt Gestalt an. Gebaut wird in zwei Bauabschnitten. Neben der Stadt Eisenach sind der Trink- und Abwasserverband Eisenach Erbstromtal (TAV), die Eisenacher Versorgungs-Betriebe GmbH (evb) und die PŸUR (Tele Columbus AG, Berlin) an der Maßnahme beteiligt und werden Kanäle / Leitungen erneuern. Die Baukosten für die Komplexmaßnahme belaufen sich auf zirka  2,23 Millionen Euro - der städtische Anteil beträgt 1,45 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung der Planungs- und Nebenkosten belaufen sich die Gesamtkosten der Stadt auf 1,62 Millionen Euro. Der erste Bauabschnitt wird zu 80 Prozent mit Städtebaufördermitteln in Höhe von zirka 1,29 Millionen Euro unterstützt. Die verbleibenden 20 Prozent werden als Eigenanteil der Stadt finanziert.

 

Mehr Aufenthaltsqualität und bessere Bedingungen für Radler und Fußgänger

 

Die Marienstraße soll als wichtige Zugangsachse in südlicher Richtung für Fußgänger und Radfahrer dienen und ihren Ruf als Abkürzungsstrecke zum schnellen Durchqueren der Innenstadt für Kraftfahrzeuge ablegen.  Fußgänger und Radfahrer sollen mehr Raum erhalten. „Mit dem Vorhaben wird das ausdrückliche Ziel des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes verfolgt, die Fußverkehrsachse Marienstraße, als Bindeglied zwischen Innenstadt und Wartburg, qualitativ aufzuwerten“, sagt Oberbürgermeisterin Katja Wolf. Bürgermeister Dr. Uwe Möller ergänzt: „Durch die Sanierungsmaßnahme soll eine neue städtebauliche Qualität geschaffen werden, die zum Flanieren einlädt. Unter anderem erfolgt dies durch das Neuordnen des ruhenden Verkehrs und das Reduzieren des Durchgangsverkehrs bei gleichzeitiger Priorisierung der Fußverkehrsflächen.“ Damit wird der Aufenthaltswert gesteigert und der Stadtteil am Übergang in die Peripherie gen Süden kann besser wahrgenommen werden.

 

Gelingen soll das mithilfe der Neugestaltung des Straßenraumes:  Der klassische innerstädtische Straßenquerschnitt  wird beibehalten - beidseitige Gehwege und eine durch Hochborde abgetrennte, mittig liegende Fahrbahn. Neu zu pflanzende Bäume sollen Schatten spenden und Leben in die bis jetzt in weiten Teilen vegetationslose Straße bringen. Auch das Verweilen soll attraktiver werden. Im Zuge der Sanierung werden Trinkbrunnen und Sitzgelegenheiten berücksichtigt. Dies dient in Verbindung mit der neu geschaffenen Vegetation gleichzeitig als Klimaanpassungsmaßnahme. Die Straßenbeleuchtung wird ebenfalls erneuert.

 

Radfahrer wird es freuen, dass die Sanierung das Aufstellen von Radanlehnbügeln an geeigneten Stellen beinhaltet. Zukünftig kann die Marienstraße per Fahrrad durchgängig in beide Richtungen befahren werden.

 

Kurzzeitparkplätze sind im nordwestlichen Teil des ersten Bauabschnittes auf dem Frauenplan als Bestandteil der Fahrbahn geplant. Auf der östlichen Seite der Marienstraße sind Längsstellplätze in einer separaten Parktasche vorgesehen. Zum Bau dieser Längs-Parkflächen wird gebrauchtes Großsteinmaterial verwendet.

 

In der Marienstraße soll das nur noch in Teilen vorhandene und mit Asphaltreparaturflächen umgebende Granitkleinsteinpflaster ersetzt werden. Das aufgenommene Altmaterial des Pflasters wird eingelagert und soll an anderer Stelle wiederverwendet werden, beispielsweise beim Fahrbahnbau im Bereich „Am Frauentor“. Insgesamt werden im Zuge der Sanierungsarbeiten in der Marienstraße die Materialkonzepte aus dem Altstadtbereich Eisenachs fortgesetzt. Das heißt, die Oberflächen werden im Wesentlichen mit Pflastermaterialien aus Granit hergestellt. Die Fahrgasse soll daher in Großsteinpflaster Granit analog zu bereits sanierten nahegelegenen Flächen ausgeführt werden. Die Hausvorflächen/Gehwege und die Zufahrten werden in Kleinsteinpflaster Granit in zwei Größensortierungen erstellt.

 

Mit der Planung ist das Planungsbüro Poch+Zänker GmbH aus Erfurt beauftragt worden. 

 

Skizze: Planungsbüro Poch+Zänker Gmbh

 

WICHTIGE INFORMATIONEN FÜR ANWOHNER UND HAUS-/WOHNUNGSEIGENTÜMER


Anliegerverkehr und Müllabfuhr

Die Anwohner werden fortlaufend und rechtzeitig zum Baufortschritt und gegebenenfalls vorgesehenen Sperrungen informiert. Die Zuwegungen für Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge sowie den fußläufigen Anliegerverkehr wird durchgängig sichergestellt. Eine Abstimmung täglicher, zeitlich begrenzter Zufahrtsmöglichkeiten für Gewerbetreibende wird zum Anfang der Baumaßnahme mit der Baufirma erfolgen und zeitnah an die anliegenden Gewerbetreibenden weitergegeben. Die Baufirma wird die Müll- und Wertstoffbehälter der Anwohner des Baugebietes zu den turnusmäßigen Entleerungsterminen aus dem Baustellenbereich bis zu einer von den Entleerungsfahrzeugen anfahrbaren Sammelstelle sowie wieder zurück zu den Grundstücken zu befördern.

 

Versorgungsträger

Der TAV wird den im Baufeld vorhandenen Mischwasserkanal und die vorhandene Trinkwasserleitung erneuern. Im Baufeld des Straßenbaus gelegene Zuführungsleitungen der anliegenden Querstraßen werden ebenfalls mit erneuert, jeweils bis zur Baugrenze. Bereits vorhandene, neue Hausanschlussleitungen werden auf die neue Trinkwasserleitung umgebunden. Überalterte Hausanschlussleitungen werden erneuert.

Die evb planen das Neuordnen ihres Nieder-/Mittelspannungsnetzes in der Marienstraße mit den dazu erforderlichen Anschlüssen/Umbindungen in den Seitenstraßen sowie die Verlegung von Leerrohren beidseitig in den Gehwegen für den späteren Ausbau mit Glasfaserkabeln. Ebenfalls wird die im Eigentum der evb befindliche Gasleitung erneuert und die durch die Umverlegung der Gasleitung betroffenen Hausanschlüsse neu hergestellt.

Durch PŸUR erfolgte ebenfalls eine Neuplanung des vorhandenen Netzes. Im Ergebnis werden alle Kabel neu verlegt, das Netz wird ausgebaut und es werden später alle Kabel im Fußweg verlegt sein.